NBA: San Antonio Spurs vor Titelgewinn
Auch das vierte Finalspiel der NBA geht an San Antonio, die Spurs führen gegen Miami mit 3:1 und stehen vor dem Titelgewinn.
Die San Antonio Spurs haben es bereits am Sonntag in der Hand, vorzeitig den begehrten fünften Titel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA zu holen. Nach dem berauschenden 107:86 (55:36)-Erfolg am Donnerstag (Ortszeit) bei den Miami Heat liegen die Texaner mit 3:1 in der Final-Serie „best of seven“ in Führung. „Offenbar ist das eine fantastische Ausgangslage für uns. Aber Miami ist der Champion und wird eine Menge Feuer und Energie im nächsten Spiel zeigen. Wir wollen aber unseren Heimvorteil nutzen, werden genauso fokussiert wie in den letzten beiden Spielen agieren und hoffentlich die Serie daheim beenden“, sagte „Spurs“-Oldie Tim Duncan.
Der 38 Jahre alte Center knackte in Miami ganz nebenbei zwei Rekorde. Mit 8869 Playoff-Minuten überholte er den bisherigen Spitzenreiter Kareem Abdul-Jabbar. Mit seinem 158. Playoff-Double-Double (10 Punkte, 11 Rebounds) überflügelte er Magic Johnson und ist nun alleiniger Rekordhalter. „Wenn wir unser anderes großes Ziel erreicht haben, kann ich zurückblicken und sagen: Das ist wirklich eine Ehre“, sagte der eher introvertiert auftretende Star. Dafür sieht es gut aus, denn noch nie hat ein Team eine 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben.
Von Beginn an dominierten die Gäste und ließen Miami um Superstar LeBron James überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Starker Team-Basketball in der Offensive und eine aggressive Verteidigung hielten die „Heat“ wie schon im dritten Spiel auf Abstand. Stärkster Mann bei den Texanern war Boris Diaw. Der Franzose verteilte klug die Bälle und fand immer eine passende Lösung. Kawhi Leonard bestätigte seine herausragende Leistung vom Dienstag mit 20 Punkten und 14 Rebounds. Tony Parker kam auf 19 Zähler.
„Ich bin glücklich, dass wir hier in Miami so gespielt haben, wie wir es getan haben. Jetzt müssen wir nach Hause fahren und genauso oder besser spielen“, sagte Spurs-Trainerlegende Gregg Popovich. Sein Gegenüber war dagegen etwas ratlos. „Sie haben großartig gespielt und ich muss ehrlich sagen, dass dies keiner von uns erwartet hat“, sagte Miami-Coach Erik Spoelstra. Ähnlich erging es seinem Top-Star. „Sie haben uns zerstört. In beiden
Heimspielen haben wir einen fürchterlichen Start erwischt. Sie kamen rein und waren viel besser als wir in den letzten beiden Spielen. So einfach ist das. Wir haben uns in eine Situation gebracht, wo es darum geht, Geschichte zu schreiben“, sagte LeBron James. 28 Punkte des 29-Jährigen waren nicht genug. (dpa)