Kommentar: Sachin Tendulkar - der indische Gott
Stell' Dir vor, einer der größten Sportler überhaupt tritt zurück, und keiner kriegt es mit. Zumindest hierzulande nicht. Unser Autor verabschiedet daher einen Mann, der in seiner Heimat quasi Gottesstatus hat: Indiens Cricket-Legende Sachin Tendulkar.
Manchmal ist es schade, dass manche Sportarten in bestimmten Ländern nahezu unbekannt sind. Am Freitag zum Beispiel hat Sachin Tendulkar, einer der größten Sportler überhaupt, seinen Rücktritt angekündigt – und niemand hat es mitbekommen, zumindest hierzulande nicht.
In Indien dagegen wird Sachin Tendulkar von Millionen geliebt und verehrt, erfährt eine Zuneigung, von der Lionel Messi, Usain Bolt oder Roger Federer nur träumen dürfen. Im Vergleich zur Cricket-Liebe der Inder ist etwa die Fußball-Liebe der Europäer nur eine vage Zuneigung. Wenn Cricket in Indien eine Religion ist, wie manche behaupten, dann ist Sachin ihr Gott.
Als Tendulkar seinen Rücktritt ankündigte, verdrängt das über Stunden alle anderen Meldungen im indischen Fernsehen. Als er noch spielte, hielten Fernzüge in Bahnhöfen an, damit die Fahrgäste am Bildschirm zuschauen konnten. Der 40-Jährige ist nicht nur ein Sportler, der unzählige Rekorde gebrochen hat, nicht nur ein Nationalheld. Sachin Tendulkar ist ein Beispiel für die Fähigkeit des Sports, Leute verschiedener Religionen, Kulturen und Klassen zusammenzubringen. Kein Inder liebt ihn nicht. Man bräuchte ein ganzes Leben, um die sportliche Brillanz, die persönliche Größe und die unglaubliche Popularität dieses mit 1,65 Meter eher kleinen Menschen jemandem zu erklären, der keine Ahnung von Cricket hat.
Es ist durchaus verständlich, dass diese für Außenstehende eigenartig wirkende Sportart außerhalb des Commonwealths unbekannt ist. Aber bei Sachin Tendulkar haben Deutschland und der Rest der Welt etwas Besonderes verpasst.
Kit Holden
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