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Hinweis auf eine Dopingkontrollstelle bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014
© dpa/Hendrik Schmidt
Update

Doping in Russland: Russlands Anti-Doping-Agentur dementiert Eingeständnis

Die Chefin der russischen Anti-Doping-Agentur spricht beim Staatsdoping von einer „institutionellen Verschwörung“. Doch die Agentur dementiert ihr Zitat.

Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada hat ein angebliches Eingeständnis ihrer Leiterin zu organisiertem Doping dementiert. Die Aussagen von Anna Anzeliowitsch in der „New York Times“ seien verfälscht und aus dem Zusammenhang gerissen worden, teilte die Rusada am Mittwoch in Moskau der Agentur Tass zufolge mit. Die Zeitung hatte Anzeliowitsch mit den Worten zitiert, es habe eine „institutionelle Verschwörung“ beim Doping gegeben.

Diese Worte würden genau die Formulierung des Doping-Sonderermittlers Richard McLaren bei seinen Vorwürfen gegen Russland auf. Auch der Kreml bezweifelte die Glaubwürdigkeit des Berichts. Erst müsse man prüfen, ob die Aussage so gefallen sei, wie sie Anzeliowitsch zugeschrieben werde, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der Kreml könne die US-Zeitung nicht als Erstquelle akzeptieren.

„Es war eine institutionelle Verschwörung“, sagte die Rusada-Chefin Anna Anzeliowitsch der „New York Times“. Sie sei schockiert gewesen von den Enthüllungen dazu, die Regierung sei jedoch nicht involviert gewesen. Weitere Zitate von Anzeliowitsch gab es in dem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht nicht.

Russland hat bisher alle Vorwürfe zurückgewiesen

Der Chefermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), Richard McLaren, hatte Russland in seinen beiden 2016 vorgelegten Berichten Staatsdoping vorgeworfen und von einer „institutionellen Verschwörung“ über mehrere Jahre und sportliche Großereignisse hinweg gesprochen. Es seien Beweise für die Vertuschung von Doping-Fällen bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi gefunden worden.

Russland hatte die Vorwürfe bislang stets zurückgewiesen. „In Russland hat es nie ein staatliches Dopingsystem oder Doping-Unterstützung gegeben, das ist einfach unmöglich“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin zuletzt.

Putin hatte im Juli die Gründung einer neuen Anti-Doping-Kommission in Russland angeordnet. Deren Chef Witali Smirnow sagte nun der „New York Times“: „Aus meiner Sicht, als früherer Sportminister und Präsident des Olympischen Komitees, haben wir eine Menge Fehler gemacht.“ Man müsse die Gründe dafür finden, warum junge Sportler Dopingmittel nähmen und sich für diesen Weg entscheiden würden.

McLarens zweiter Report hatte die Vorwürfe gegen Russland diesen Monat nochmals erhärtet. Moskau habe über alle Behörden und Institutionen hinweg den Sportbetrug unterstützt und gefördert.

Das Internationale Olympische Komitee leitete kurz vor Weihnachten ein Disziplinarverfahren gegen 28 russische Teilnehmer der Spiele in Sotschi wegen Dopingverdachts ein. Der Ski-Weltverband und der Biathlon-Weltverband sperrten daraufhin einige russische Athleten vorläufig. (dpa)

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