Vorwurf der spanischen Staatsanwaltschaft: Ronaldo bestreitet Steuerbetrug in Millionenhöhe
Es geht um Briefkastenfirmen auf den Jungferninseln und in Irland: Cristiano Ronaldo hat laut der Staatsanwaltschaft fast 15 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust. Der Fußballstar bestreitet das.
Die spanische Staatsanwaltschaft hat dem portugiesischen Fußballstar Cristiano Ronaldo Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen. Über Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln und in Irland habe der vierfache Weltfußballer in Diensten von Real Madrid 14,7 Millionen Euro Steuern am spanischen Fiskus vorbei geschleust, erklärte die Anklagebehörde in Madrid am Dienstag. Ronaldo habe dafür von Strukturen "profitiert", die im Jahr 2010 eigens geschaffen wurden, um in Spanien erzieltes Einkommen den Steuerbehörden zu verheimlichen.
Dieses Vorgehen belege eine "vorsätzliche und bewusste Missachtung seiner Steuerpflichten in Spanien", heißt es in der Erklärung weiter. Cristiano Ronaldo wies den Vorwurf der Steuerhinterziehung am späten Dienstagabend zurück. Das Lissaboner Unternehmen Gestifute seines Managers Jorge Mendes teilte mit, es habe niemals Unterschlagung gegeben. Es sei klar, dass der Spieler nicht versucht habe, Steuern zu umgehen.
Ronaldo drohen Haft und hohe Geldstrafe
Dem 32-jährigen Portugiesen droht wegen insgesamt vier Steuervergehen eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren sowie eine Geldstrafe von mindestens 28 Millionen Euro, schätzte der Verband der Steuerexperten des spanischen Finanzministeriums (Gestha).
Ronaldo ist nach Angaben des US-Magazins "Forbes" der bestbezahlte Sportler der Welt. Der bei Real Madrid unter Vertrag stehende Portugiese verdiente in den vergangenen zwölf Monaten knapp 83 Millionen Euro, wie aus einer dieser Tage veröffentlichten "Forbes"-Liste hervorgeht. Der EM-Sieger von 2016 soll beim Confed Cup in Russland vom 17. Juni bis 2. Juli für Portugal auflaufen. (mam, AFP, dpa)