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Kapitän Iker Romero bliebt vorerst bei den Füchsen.
© dpa

Füchse Berlin: Romero bleibt, Christophersen geht

Gegen den Bergischen HC verlieren die Füchse Berlin zwar ihr letztes Heimspiel. Dennoch gibt es eine gute Nachricht: Kapitän Iker Romero hängt noch ein Jahr dran. Dafür verlässt Nationalspieler Sven-Sören Christophersen plötzlich den Verein.

Das Spiel war schon lange vorbei, die vierte Heimniederlage der Saison im letzten Heimspiel des Jahres nicht mehr abzuwenden, da brandete noch einmal Jubel durch die Max-Schmeling-Halle, wie ihn 7611 Zuschauer womöglich noch nie veranstaltet haben in dieser Location. Die ausgeprägte Ausgelassenheit war Resultat einer ebenso überraschenden wie aus Berliner Sicht erfreulichen Nachricht: Manager Bob Hanning bestätigte nach dem 25:26 (12:15) gegen den Bergischen HC, was sich viele gewünscht, aber noch mehr bezweifelt hatten: Dass nämlich Kapitän Iker Romero entgegen aller Ankündigungen doch noch ein Jahr dranhängt beim Handball-Bundesligisten.

"Das ist ganz kurzfristig passiert“, sagte Hanning, „weil wir spontan einen anderen Spieler abgegeben haben.“ Nationalspieler Sven-Sören Christophersen verlässt den amtierenden DHB-Pokalsieger und wechselt zu Liga-Konkurrent Hannover-Burgdorf. „Deshalb mussten wir spontan reagieren. Und glauben Sie mir, bis vor vier Tagen habe ich daran selbst nicht geglaubt“, sagte Hanning bei seiner öffentlichen Ansprache nach dem Spiel. Eigentlich sollte Nachwuchstalent Paul Drux Romeros Rolle in der neuen Saison einnehmen, durch Christophersens Abgang mussten die Berliner allerdings irgendwie reagieren auf die plötzliche Vakanz.

Zuvor hatten sich die Berliner nicht nur von ihrem Publikum verabschiedet, sondern auch von einem anderen verdienstvollen Spieler. Nach acht Jahren im Berliner Trikot widmete der Klub Markus Richwien noch einmal eine Titelseite im „Fuchsbau“, der offiziellen Hallenzeitschrift also. Weil das Spiel gegen den Aufstieger aus Berliner Sicht ohnehin bedeutungslos für die Tabelle und die allgemeine Gemengelage war, geriet vor allem die zweite Halbzeit und die anschließende Party zu einem Schaulaufen für die Publikumslieblinge Richwien und Christophersen.

Auf die handelsüblichen Klatschpappen hatte der Klub diesmal Romeros Vornamen drucken lassen, und bei jeder Einwechslung des Spaniers stieg der Lautstärkepegel der 7611 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle spürbar an – da wusste noch niemand, was später öffentlichkeitswirksam vermeldet wurde. „Auch für mich war es eine große Überraschung“, sagte Romero, „deshalb ist heute nicht mein Abend, sondern der von Smöre und Richi.“ Das sind Christophersens und Richwiens Spitznamen.

Der Außenspieler klang am Ende seiner acht Jahre im Füchse-Trikot versöhnlich. „Auch wenn ich gern geblieben wäre, hat das heute zum Abschluss noch einmal richtig Spaß gemacht“, sagte der 28-Jährige, und das war ihm auch anzumerken respektive anzusehen. Noch während die Partie gegen die Rheinländer signalisierte Richwien der Berliner Bank mit unzweideutigen Handzeichen, worauf er sich an diesem Abend besonders freute: das Bierchen danach. Damit die Getränke später allen noch ein bisschen besser schmeckten, setzte Trainer Dagur Sigurdsson mit Beginn des zweiten Durchgangs auch seine ausgeprägte taktische wie personelle Experimentiertaktik fort, wenngleich mit Konstantin Igropulo, Denis Spoljaric und Pavel Horak drei Leistungsträger angeschlagen fehlten.

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