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Bis hierhin und nicht weiter: Rickey Paulding (rechts) führte seine Oldenburger gegen Alba Berlin und Niels Giffey zum Sieg.
© Carmen Jaspersen/dpa

88:93-Niederlage in Oldenburg: Rickey Paulding ist für Alba Berlin zu viel

In Oldenburg wollten sich die Berliner Selbstvertrauen fürs Pokalfinale holen. Doch deren BBL-Ikone hat in seinem Jubiläumsspiel etwas dagegen.

Zu den ganz jungen Kollegen zählen die Oldenburger wirklich nicht mehr. Die Leistungsträger sind eigentlich alle um die 30, von der Vereinsikone Rickey Paulding und seinen 37 Jahren ganz zu schweigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man auf dem Basketball-Feld nicht auch noch mächtig zocken kann.

Ruhige Kugel schieben, schön entspannt den Stiefel runterspielen – darauf hatten Paulding und seine Kollegen am Sonntagabend gegen Alba Berlin jedenfalls wenig Lust. Am Ende eines aufgekratzten Bundesligaspiels schlugen sie die Berliner mit 93:88 (25:15, 26:30, 26:16, 16:27).

Alba Berlins letzte Ergebnisse in BBL, Pokal und Euroleague

  • Euroleague, 20. Spieltag: Roter Stern Belgrad – Alba Berlin 85:94 n.V.
  • Euroleague, 21. Spieltag: Zalgiris Kaunas – Alba Berlin 104:80
  • BBL, 17. Spieltag: Alba Berlin – Crailsheim 98:82
  • Euroleague, 22. Spieltag: Alba Berlin – Fenerbahce Istanbul 70:74
  • BBL, 18. Spieltag: Oldenburg – Alba Berlin 93:88

Das Gezocke seiner nicht mehr ganz so jungen Jungs, die besonders in der ersten Halbzeit einen schnellen Dreier nach dem anderen nahmen und sich in Eins-gegen-Eins-Duelle wagten, wurde selbst Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic irgendwann zu viel. Zwar hatte das seinem Team eine relativ komfortable Führung von bis zu zwölf Punkten verschafft, aber als die im zweiten Viertel zu schmelzen drohte, ging er mit einer Auszeit dazwischen. Schließlich kommt das eigentlich eher dem Vollgas-Basketball der Berliner entgegen.

Für den steht bei Alba vor allem Spielmacher Peyton Siva, der sich nach seiner Verletzungspause in den letzten Spielen schwergetan hatte. Er war dann jedoch derjenige, der in der ersten Halbzeit kräftig mitzockte: Er traf all seine sechs Feldwürfe und hielt Alba gemeinsam mit Johannes Thiemann im Spiel. Der Center arbeitete stark am Brett, griff einige Offensivrebounds ab und tippte so auch mit der Sirene Makai Masons Wurf zum 45:51-Halbzeitstand in den Korb.

Es blieb jedoch auch danach ein schwieriges Spiel für die Berliner. Sie robbten sich wie schon in der ersten Hälfte immer wieder ran und hätten sogar Mitte des dritten Viertels durch einen freien Wurf von Marcus Eriksson aus der Mitteldistanz in Führung gehen können. Doch das passierte eben nicht – und so spielte sich Oldenburg bis zum Schlussabschnitt in einen 19:4-Rausch.

Die nächsten Spiele von Alba Berlin

  • Dienstag, 04.02.: Olimpia Mailand (A – Euroleague)
  • Donnerstag, 06.02.: Real Madrid (H – Euroleague)
  • Sonntag, 09.02.: Göttingen (H – BBL)
  • Dienstag, 11.02.: Ulm (A – BBL)
  • Sonntag, 16.02.: Oldenburg (H – Pokal)

Der Älteste zockte dabei am härtesten: Rickey Paulding. Die Oldenburger BBL-Legende drehte richtig auf und war für die Berliner bei seinen toughen Würfen kaum zu verteidigen. Am Ende seines 500. Bundesliga-Spiels hatte er nicht nur die kompletten 40 Minuten auf dem Parkett gestanden, sondern als Topscorer der Partie mit 28 Punkten auch eine würdige Jubiläumsshow abgeliefert.

Als es dann im letzten Viertel mal wieder nach Berliner Aufholjagd roch, stopfte Paulding höchstpersönlich den Ball über Rokas Giedraitis in den Korb. Das sah nach dem letzten Statement aus, das es zur Entscheidung des Spiels brauchte. Die Berliner hangelten sich zwar zum x-ten Mal heran, doch weniger als vier Punkte Rückstand wurden es nicht mehr.

So behielt Oldenburg am Ende die Punkte zu Hause und sammelte ordentlich Selbstvertrauen – denn bereits in zwei Wochen sehen sich beide Teams in Berlin zum Pokalfinale wieder. Dann geht es um einen Titel. Rickey Paulding wird ein paar Tage älter sein. Aber zocken wird er wie eh und je. (Tsp)

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