24 Stunden von Le Mans: Rennen im Regen?
Am Sonnabend wird das Traditionsrennen von Le Mans gestartet. Nach dem Qualifying liegen drei Porsche vorn - mit Formel-1-Pilot Hülkenberg an Bord.
Ganz optimal ist das Wetter in Le Mans einen Tag vor dem 24-Stunden-Rennen nicht: Es regnet in Strömen. Die Besucher sitzen in Gastronomie-Zelten, Journalisten laufen zwischen Medienzentrum und den Hospitalities der Konzerne hin- und her. Dass die Rekordzahl von 250.000 Zuschauern an diesem Wochenende erreicht wird, ist sehr unwahrscheinlich.
Am Sonnabend starten 55 Fahrzeuge zur 83. Auflage des legendären Rennens in Frankreich. Nach dem Qualifying am Donnerstag startet das Porsche Team mit den drei Porsche 919 Hybrid auf den ersten drei Plätzen. Dicht gefolgt von Audi mit den drei Werkswagen R 18 e-tron quattro. Toyota startet mit zwei TSO40 Hybrid. Keine Rolle dürfte Nissan spielen. Der Unterschied auf Porsche liegt bei über 20 Sekunden.
Toyota-Präsident Toskio Sato gibt sich am Freitag trotz des Rückstands siegessicher. „Wir sind hier nach Le Mans gekommen um zu gewinnen. Wir werden angreifen.“ Entscheidend bei einem Langstrecken-Rennen ist die richtige Strategie. Auch Audi baut auf seine Erfahrung in Langstreckenrennen. „Neben der Schnelligkeit zählt hier in Le Mans vor allem die Effizienz und Zuverlässigkeit – und genau das sind die Stärken von Audi“, sagte Audi-Pilot Lucas di Grassi.
Formel-1-Fahrer Nico Hülkenberg fährt mit den Porsche-Werksfahrern Earl bamber und Nick Tandy in einem 919 Hybrid. Es ist das erste Mal, dass der Rennfahrer den 13,6 Kilometer langen Kurs fährt, der zwei Drittel über die Landstraße führt. „In der Nacht zu fahren ist cool“, sagte Hülkenberg. Das Auto habe „sehr gute Lichter“. Und auf die Frage, ob es für ihn einen Unterschied zwischen Tag- und Nachtfahrten gebe, sagt er sehr selbstbewusst: „It's just dark.“
Für Hülkenberg, der bei Force India die Formel 1 fährt, ist es ungewohnt, sein Auto mit zwei „Partnern“ zu teilen. „Das ist mehr Teamsport, irgendwie wie ein Fußballspiel.“ Und der Unterschied zwischen der Formel 1 und den Prototypen sei eben „different“, also unterschiedlich.
Der erfahrene Porsche-Rennfahrer Timo Bernhard, der 2010 den Gesamtsieg in Le Mans holte, wird am Sonnabend zum neunten Mal beim Rennen auf der anspruchsvollen Strecke starten. Für ihn ist Le Mans eine seine Lieblingsstrecken – nicht nur wegen der fahrerischen Herausforderungen, sondern wegen des „ganzen Events“ drumherum. Und Bernhard fährt gern nachts. Er wird der Startfahrer sein und maximal vier Stunden am Stück hinter dem Steuer sitzen. Am Sonnabend um 15 Uhr geht’s los. Ob bei Regen oder trockener Fahrbahn.
Sabine Beikler
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