Sorge um Ronaldo vor Rückspiel: Real Madrid zufrieden: „Mit einem Bein im Finale“
Real Madrid sieht sich nach dem 0:0 in Manchester in einer guten Ausgangslage für den Finaleinzug. Doch die Torjäger Ronaldo und Benzema drohen auszufallen.
Ohne Cristiano Ronaldo geht es nicht. Dennoch zeigte sich Trainer Zinédine Zidane halbwegs zufrieden mit dem torlosen Remis seines Teams von Real Madrid bei Manchester City. „Wir wissen, dass wir im Rückspiel vor heimischem Publikum den Einzug ins Endspiel schaffen können“, erklärte der frühere Weltklassefußballer nach dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League. „Wir waren in der zweiten Halbzeit besser und hätten mehr verdient gehabt.“
Gerade in dieser Phase vermisste der spanische Rekordmeister seine angeschlagenen Torjäger Ronaldo und Karim Benzema. Um die Angreifer, die in dieser Saison mehr als drei Viertel der Real-Treffer in der europäischen Eliteklasse erzielten, machen die Madrilenen sich nun Sorgen; denn ihr Einsatz im Rückspiel ist fraglich.
„Wir hoffen, dass sie dann spielen können, aber das wissen wir jetzt noch nicht“, sagte Zidane. Ronaldo hatte nach Worten des Franzosen im Abschlusstraining Muskelbeschwerden gehabt und sei am Dienstagabend sicherheitshalber gar nicht erst eingesetzt worden. Benzema hielt bis zur Halbzeit durch und musste dann ausgewechselt werden.
Die Statistik spricht jedoch eindeutig für Real: Den Madrilenen reichte im Europacup in sieben von acht Fällen ein auswärts erzieltes 0:0 im Hinspiel zum Einzug in die nächste Runde. „Madrid steht mit einem Bein im Finale von Mailand“, titelte das Sportblatt „As“.
Auch Weltmeister Toni Kroos zeigte sich zuversichtlich. „Wenn wir im Rückspiel so auftreten wie (beim 3:0-Sieg) gegen den VfL Wolfsburg, denke ich, dass wir ins Finale einziehen werden.“ Allerdings hätte der Deutsche es gerne gesehen, wenn sein Team schon in Manchester eine Vorentscheidung erzielt hätte. „Wir hatten drei klare Torchancen und hätten die Partie gewinnen können“, beklagte der frühere FC-Bayern-Profi. Die beste Chance vergab Innenverteidiger Pepe, der aus drei Metern an Torwart Joe Hart scheiterte.
Manchester feiert Torwart Hart
Der Nationalkeeper wurde in England als der „Retter“ des Scheich-Teams gefeiert. „City-Keeper trotzt den Galaktischen und rüstet sich für einen Thriller im Bernabéu-Stadion“, schrieb das Boulevardblatt „Daily Mirror“. „The Sun“ titelte: „Big Hart - Heldenhafter City-Keeper hält Manchesters Traum am Leben“.
Insgesamt boten die Citizens jedoch eine enttäuschende Partie. „City wirkte wie vor Ehrfurcht erstarrt vor dem zehnmaligen Europacupsieger“, konstatierte das Sportblatt „Marca“. „Das Team spielte so, als stünden ihm die Fußball-Legenden Gento, Di Stéfano und Puskas gegenüber.“ Vor der Pause musste zudem Spielmacher David Silva verletzt ausgewechselt werden. „Ich fürchte, dass er bis zum Rückspiel am nächsten Mittwoch nicht fit sein wird“, sagte Manuel Pellegrini.
Der City-Trainer machte dennoch gute Miene zum bösen Spiel. „Wenn man nicht gewinnt, ist ein 0:0 das beste Ergebnis“, erklärte der Chilene. Auch Kapitän Vincent Kompany gab sich optimistisch: „Ein 0:0 ist für Real ein gefährliches Ergebnis. Wenn wir in Madrid treffen, wird es ein sehr schwieriges Match werden.“
Zidane hofft dann nicht nur auf den Einsatz von Ronaldo und Benzema, sondern auch darauf, dass seine Hose besser hält. Dem Franzosen riss - wie schon in der Partie gegen den VfL Wolfsburg - erneut am linken Bein die Anzughose auf. (dpa)