Europa League: RB Leipzig trifft auf Salzburg
In der Europa League trifft Rasenballsport Leipzig auf die befreundete Mannschaft vom FC Salzburg. Frankfurt spielt gegen Vorjahresfinalist Marseille.
Die Europa League wird für RB Leipzig zum Politikum. Während sich Eintracht Frankfurt mit seinen Fans über attraktive Herbst-Reisen gen Süden freut und Bayer Leverkusen sportlich ein Glückslos erwischte, sorgt für Leipzig das RB-Duell mit dem Namensvetter aus Salzburg für besondere Europacup-Brisanz.
„Natürlich ist die Partie gegen Salzburg eine besondere - für mich und sicherlich auch den einen oder anderen unserer Spieler“, sagte Trainer Ralf Rangnick. Jeden möglichen Vorwurf einer drohenden Wettbewerbsverzerrung angesichts des gleichen Geldgebers Red Bull wiesen die Leipziger um Vorstandschef Oliver Mintzlaff mit Hinweis auf einen „Entflechtungsprozesses“ beider Clubs energisch zurück.
„Beide Vereine wurden schon seit Jahren entflochten. Als ich Salzburg vor drei Jahren verlassen habe, war es der erste Schritt, in den letzten zwei Jahren wurden die Clubs weiter entflochten“, meinte Rangnick. „Um die Wettbewerbstauglichkeit muss sich keiner Gedanken machen, es werden zwei emotionale und brisante Spiele.“ Die weiteren attraktiven Duell gegen Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim in der Gruppe B rückten für Leipzig erstmal in den Hintergrund.
Ein UEFA-Entscheid aus dem Jahr 2017 hat das Aufeinandertreffen RB gegen RB erst möglich gemacht. Die Regeln fordern eigentlich eine strikte Trennung auf allen Ebenen der Champions- oder Europa-League-Teilnehmer. Im Fall Red Bull muss aber nur noch visuell nachgebessert werden. Die Österreicher starten auch in dieser Saison international unter dem Namen FC Salzburg und modifizierten ihr Logo mit den zwei Bullen. Auch die Trikots müssen offensichtlich zu unterscheiden sein.
UEFA-Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti hält das Duell für unproblematisch. „Beide Teams sind für den Wettbewerb zugelassen worden. Alle Kriterien wurden erfüllt“, sagte Marchetti nach der Auslosung am Freitag in Monaco der Deutschen Presse-Agentur.
Leipziger Rechtfertigungsdruck kennen die Frankfurter nicht. Der Pokalsieger freute sich einfach über die Hammerlose in der Gruppe H. So trifft die Eintracht bei ihrem Europacup-Comeback nach fünf Jahren auf Vorjahresfinalist Olympique Marseille und den italienischen Top-Club Lazio Rom, dazu wartet noch Apollon Limassol aus Zypern.
„Wir haben tolle Ziele. Alle drei Spielorte sind für die Fans super. Sportlich ist es durchaus ambitioniert, anspruchsvoll und eine tolle Herausforderung. Wir haben uns Europa gewünscht und jetzt haben wir Europa auf höchstem Niveau. Die Herausforderung werden wir annehmen“, sagte Vorstandschef Axel Hellmann.
Die vermeintlich leichteste Gruppe erwische Leverkusen mit dem bulgarischen Meister Ludogorets Rasgrad, dem FC Zürich und AEK Larnaka aus Zypern. Rasgrad dürfte den deutschen Fans womöglich noch aus dem Vorjahr in Erinnerung sein, als sich der bulgarische Serienmeister unter anderen gegen 1899 Hoffenheim durchsetzte.
Für Leverkusen ist der Club indes Neuland, ganz im Gegensatz zum FC Zürich. Im Dezember 2007 trafen beide Vereine in der Gruppenphase bereits aufeinander. Damals siegte Bayer in Zürich 5:0. Ein Weiterkommen ist für Leverkusen Pflicht, zumal auch Larnaka keine ernsthafte Konkurrenz sein sollte.
Auf den krassen Außenseiter F91 Düdelingen wartet ein ganz besonderes Highlight. Der erste luxemburgische Club, der sich für die Europa-League-Gruppenphase qualifizieren konnte, bekommt es in Gruppe F mit dem früheren Champions-League-Sieger AC Mailand zu tun. Dazu erhielt Düdelingen in Olympiakos Piräus und Betis Sevilla weitere namhafte Gegner. Der FC Arsenal mit den deutschen Profis Mesut Özil, Bernd Leno und Shkodran Mustafi trifft auf Sporting Lissabon, Karabach Agdam und Worskla Poltawa.
Die Gruppenphase beginnt am 20. September und endet am 13. Dezember. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe ziehen in die Zwischenrunde ein, in der dann auch die acht Gruppendritten aus der Champions League hinzukommen. Das Finale steigt am 29. Mai in Baku in Aserbaidschan. Der Sieger ist direkt für die Gruppenphase der Champions League der kommenden Spielzeit startberechtigt.
Im Vorjahr hatten die deutschen Teams in der Europa League massiv enttäuscht. Der SC Freiburg verpasste die Gruppenphase. 1899 Hoffenheim, Hertha BSC und der 1. FC Köln schieden in der Vorrunde aus. RB Leipzig und Borussia Dortmund stiegen als Gruppendritte der Champions League in der K.o.-Phase ein, kamen aber nicht über das Viertel- und Achtelfinale hinaus. (dpa)