zum Hauptinhalt
Vor, während und nach dem DFB-Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden kam es zu Ausschreitungen.
© dapd

DFB-Pokal: Randalierer beschädigen Image von Dynamo Dresden

Grenzen der Emotionen: Schwere Randale überschatten das Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden. BVB-Coach Jürgen Klopp malt ein düsteres Bild.

Sportlich gesehen nahm das Aufeinandertreffen von Borussia Dortmund und Dynamo Dresden einen zu erwartenden Ausgang. Der Deutsche Meister schlug den Zweitligisten 2:0 und erreichte ohne großen Glanz die dritte Runde des DFB-Pokals. Das Drumherum im Westfalenstadion war allerdings wenig amüsant. Viele Fans der Gäste – über 10 000 waren nach Dortmund gekommen – benahmen sich kräftig daneben. Die Klubspitze von Dynamo Dresden reagierte nun mit Bedauern auf die Ausschreitungen der eigenen Anhänger. „Wir haben uns unser Image deutschlandweit versaut, das muss man so sagen“, sagte Klub-Präsident Andreas Ritter.

Während des Pokalspiels wurde im Dresdner Fanblock häufiger mit Pyrotechnik hantiert. Zudem wurden Gegenstände auf das Spielfeld geworfen. Die Begegnung musste dreimal durch Schiedsrichter Peter Gagelmann unterbrochen werden. Polizeibeamte und Ordner wurden aus den Blöcken der Dresdner Anhänger angegriffen. Nach dem Spielende randalierten mehrere Dresdner im Stadioninneren und beschädigten dort Verkaufsstände und Stadioneinrichtungen. Auch beim Abmarsch suchten die Fans, laut Polizeibericht, immer wieder gezielt die Konfrontation mit den Beamten. Zwei Polizisten wurden verletzt, 15 Dynamo-Randalierer inhaftiert.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp malte angesichts der Auswüchse beim Duell am Dienstagabend ein düsteres Bild für die Zukunft. „Der nächste Schritt wird sein, Spiele abzubrechen und alle nach Hause zu schicken. Als es heute geknallt hat, fand ich es deutlich zu viel. Es ist kein Problem von Dynamo Dresden, sondern von ein paar Schwachköpfen“, sagte Klopp.

Dynamos Geschäftsführer Volker Oppitz erklärte, man werde die Unterstützung der Fan-Kampagne „Emotionen respektieren, Pyrotechnik legalisieren“ überdenken. „Emotionen sind okay, aber das hat alles seine Grenzen. Das war einfach nur schrecklich“, sagte Oppitz. Der Geschäftsführer der Dresdner wies jedoch darauf hin, dass man trotz aller Bemühungen die Gewalt von Einzelnen auch in Zukunft nicht gänzlich verhindern könne. „Scheinbar wird es leider von der Masse toleriert“, sagte Oppitz. „Ich weiß nicht, wie wir es schaffen sollen, diese gewaltbereiten Leute zu stoppen.“

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc sagte: „Ich hoffe, dass das angemessen geahndet wird.“ Davon darf man ausgehen: Die Dresdner gelten als Wiederholungstäter. „Der Kontrollausschuss hat die Ermittlungen aufgenommen“, bestätigte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker. „Wir erwarten jetzt den Bericht zu den detaillierten Vorkommnissen“, sagte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert. „Dazu werden Videoaufzeichnungen ausgewertet, um mögliche Straftäter zu identifizieren.“ Tsp

Zur Startseite