zum Hauptinhalt
Freut sich auf Novak Djokovic. Oder doch nicht? Rafael Nadal spielte in jüngerer Vergangenheit nicht so gern gegen den serbischen Weltranglistenersten. Am Sonntag kommt es zum 56. Duell der beiden Tennisstars.
©  Gonzalo Fuentes/Reuters

Finale der French Open: Rafael Nadal steht gegen Novak Djokovic vor seiner härtesten Prüfung

Rafael Nadal peilt seinen 13. Titel bei den French Open an. Im Finale wartet Novak Djokovic auf ihn – und der weiß am besten, wie der Spanier zu schlagen ist.

99 Mal hat Rafael Nadal im Stade Roland Garros ein Match gewonnen. Wenn er am Sonntag seinen 100. Einzelsieg bei den French Open anpeilt, könnte dies seine bisher womöglich schwerste Aufgabe bei seinem Lieblingsturnier werden.

Im Finale von Paris steht Nadal der Weltranglistenerste Novak Djokovic gegenüber. Der ist – abgesehen von seiner Disqualifikation bei den US Open – in diesem Jahr noch ungeschlagen. Und Djokovic hat seit 2014 bei den Grand Slams nicht mehr gegen seinen spanischen Dauerkonkurrenten verloren.

Trotzdem weiß auch der Serbe, auf wen er da am Sonntagnachmittag trifft (15 Uhr, live bei Eurosport). „Natürlich sind die Bedingungen anders als sonst, wenn wir im Mai oder Juni gespielt haben. Aber, hey, unabhängig davon, es ist Rafa, es ist ein Finale, und es ist auf Sand“, sagte Djokovic.

Nadals Siegesserie bei den French Open ist fast schon Ehrfurcht gebietend. Denn seinen 99 Siegen stehen gerade mal zwei Niederlagen gegenüber, die letzte im Jahr 2015 kassierte er aber gegen Djokovic.

Nadal könnte am Sonntag seinen 100. Sieg in Roland Garros und den 20. Grand-Slam-Titel holen

Damals trafen die beiden im Viertelfinale aufeinander. Und auch wenn Nadal seinerzeit nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, so ist dieses Duell für Djokovic in der Vorbereitung auf das Finale von besonderer Bedeutung: „Auf dieses Match werde ich zurückblicken und versuchen, mich an die positiven Aspekte zu erinnern und eine gute Taktik gegen ihn zu finden“, sagte er.

Dass Nadal noch nie ein Finale auf dem Court Philippe Chatrier verloren hat, dass er in diesem Turnier 2020 noch ohne Satzverlust ist und dass Djokovic schon zwei Finals in Paris gegen den Spanier erfolglos bestritten hat – all das wird der Weltranglistenerste versuchen auszublenden. Und wenn einer dazu in der Lage ist, dann sicherlich Novak Djokovic.

In der Vergangenheit hat er immer wieder bewiesen, dass er mit dem enormen Topspin von Nadal weniger Probleme hat als dessen andere Sandplatzgegner. Aktuell kommt hinzu, dass es kalt und feucht ist, die Bälle nehmen den Drall von Nadal nicht so gut an. Trotzdem hat der Spanier es wieder ins Endspiel geschafft, auch wenn er dafür keine ganz großen Namen aus dem Weg räumen musste.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Djokovic hingegen hatte im Viertel- und Halbfinale unerwartet viel Mühe. Gegen Pablo Carreno Busta waren es vor allem gesundheitliche Probleme, die ihm anfangs Sorgen bereiteten. Doch er biss sich trotz Schmerzen im Nacken und am linken Arm durch.

Am Freitag zeigte dann Stefanos Tsitsipas, dass auch ein Djokovic durchaus seine Schwächen hat. Bei einer 2:0-Satzführung und 5:4 im dritten Durchgang hatte der Serbe bei eigenem Aufschlag Matchball – brauchte dann aber noch fast zwei Stunden, um sich durchzusetzen. Und hätte Tsitsipas körperlich nicht stark abgebaut, wäre der fünfte Satz womöglich zur echten Bewährungsprobe geworden.

Immerhin behielt Djokovic trotz der zunächst verspielten Führung die Ruhe. Trotzdem dürfte es das Ziel von Nadal im 56. Duell mit seinem Dauerkonkurrenten sein, Djokovics Nervenkostüm zu testen. Schließlich geht es für ihn am Sonntag auch darum, mit Roger Federer gleichzuziehen und seinen 20. Grand-Slam-Titel zu holen. Wenn ihm das zusammen mit dem 100. Sieg in Paris gelingen sollte, wäre das für ihn eine doppelt runde Sache.

Nach seinem glatten, aber dennoch nicht problemlosen Halbfinal-Erfolg gegen den Argentinier Diego Schwartzman wollte Nadal am Freitag aber keine großen Ansagen machen. Angesprochen auf seine historische Siegchance sagte er stattdessen nur: „Ich werde alles dafür geben, dass dies passiert.“ (Tsp/dpa)

Zur Startseite