Hertha BSC vor dem Saisonfinale: Platz fünf soll es schon werden
Einmal noch gilt es für Hertha BSC. Gegen Bayer Leverkusen wollen die Berliner Rang fünf verteidigen und sich für eine gute Saison belohnen.
An Tagen wie diesen möchte man doch Fußballprofi sein. Vormittags etwas körperliche Ertüchtigung, ab zehn Uhr dann auf frisch getrimmtem Rasen unter wolkenlosem Himmel etwas kicken, anschließend ein wenig aktive oder passive Körperpflege, und gegen Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht, ab ins Freie. Und dann noch diese Aussicht: noch einmal 90 Minuten Saisonfinale. Dann ist Urlaub.
Sollte es am Samstag, so zwischen halb vier und viertel nach fünf, für die Berliner halbwegs nach Plan laufen, „wäre nicht nur ich glücklich“, sagte Trainer Pal Dardai. Hertha BSC würde nach acht Jahren mal wieder das internationale Geschäft erreichen, was den Spielern hübsche Prämien einbringen dürfte. Der Verein würde diese gern auszahlen, denn sollte Hertha nach dem Duell mit Leverkusen tatsächlich als Tabellenfünfter ins Ziel laufen und sich direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren, bedeutete dies Mehreinnahmen von der Uefa von rund fünf Millionen Euro. Und dieser Platz würde Rang acht in der für die TV-Einnahmen relevanten Fünfjahrestabelle bedeuten. Hertha erhielte knapp 50 Millionen Euro aus der nationalen TV-Vermarktung. Im Vorjahr waren es 30 Millionen.
Läuft es schlecht, landen sie auf Platz sieben
„Wir müssen aggressiv in den Wettkampf gehen und zeigen, dass wir die drei Punkte wollen“, sagte Dardai. Was zur selben Zeit auf den anderen Plätzen passiert, wo Herthas Kontrahenten um die Europapokalplätze spielen, interessiert Dardai überhaupt nicht. „Ich will nichts von Zwischenständen hören und mich beeinflussen lassen“, sagte er. „Wir sind in einer so guten Situation, dass wir uns dafür nicht interessieren, wir haben es in der Hand“, ergänzte Manager Michael Preetz.
Im schlechtesten Fall, wenn also Hertha verlieren und Freiburg sowie Köln ihre Spiele gewinnen sollten, fielen die Berliner auf Rang sieben zurück. Selbst dieser Platz könnte für Europa reichen, wenn Dortmund eine Woche später das Pokalfinale gewinnt.
„Wir sollten nicht spekulieren“, sagte Dardai, „sondern müssen unsere Heimstärke zeigen.“ Wenn seine Mannschaft, für die die beiden Innenverteidiger Sebastian Langkamp und John Anthony Brooks nach abgesessener Gelbsperre wieder spielberechtigt sind, einen guten Tag erwische, „kannst du richtig was bewegen“. Alles, was danach komme, schiebt Dardai noch beiseite. Oder wie Preetz es sagte: „T-Shirts oder anderes Gedöns interessieren uns nicht. Wir befassen uns nur mit diesem Spiel.“