Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg: Platz eins ist den Eisbären kaum noch zu nehmen
Sportlich läuft beim Tabellenführer alles nach Plan. Wegen des Spielplans warten auf die Eisbären dennoch große Herausforderungen.
Freiwillige Trainingseinheiten zeichnen sich bei den Eisbären für gewöhnlich durch eine recht überschaubare Zahl an Teilnehmern aus. Insbesondere Jungprofis und Rekonvaleszente nutzen diese Gelegenheit, um sich zu verbessern oder die Belastungsfähigkeit zu testen. Dass das Trainerteam am Donnerstag ein Dutzend Spieler auf dem Eis der Arena am Ostbahnhof versammeln konnte, liegt zum einen an den Nachwirkungen der Coronawelle, die das Team jüngst ergriffen hatte.
Torwart Mathias Niederberger sowie die Stürmer Marcel Noebels und Mark Zengerle wirken wieder einsatzbereit. Aber auch Spieler wie Matt White oder Manuel Wiederer, die bei den zurückliegenden drei Auswärtsspielen zu den Leistungsträgern gehörten, zog es auf Eis. Um sich bestmöglich auf das Heimspiel gegen die Grizzyls Wolfsburg am Freitag (19.30 Uhr) vorzubereiten.
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Der besondere Reiz dieser Partie besteht darin, dass 8500 Zuschauer zugelassen sind; auch die Stehplätze in der Hartmut-Nickel-Kurve dürfen wieder befüllt werden. Und so ergibt sich der passende Rahmen für ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und dem ersten Verfolger, der drei Punkte dahinterliegt, aber auch drei Partien mehr absolviert hat. „Das wird ein richtig cooles Play-off-Spiel mit den Fans“, sagt Wiederer. Beim letzten Auftritt auf eigenem Eis am 27. Februar (6:2 gegen Krefeld) waren noch 4000 Zuschauer zugelassen.
Für die Berliner, die in dieser Saison nicht mal von einer Teamquarantäne aus dem Rhythmus gebracht werden können, wartet zugleich so etwas wie der Hauptrunden-Angstgegner. Alle drei bisherigen Spiele entschieden die Niedersachsen, nie endete eine Partie in der regulären Spielzeit. Das weckt starke Erinnerungen an die Vorsaison, als die Eisbären in der Hauptrunde ebenfalls nie gewinnen konnten gegen die Grizzlys, aber dann im Finale bekanntlich diese Serie durchbrachen und den Titel gewannen.
Sieben Spiele in zwölf Tagen für die Eisbären
Dass Wolfsburg derzeit vor den vermeintlich härtesten Widersachern der Berliner aus Mannheim und München rangiert, mag verwundern. Marcel Noebels hingegen nicht, der vor seinem Comeback steht: „Sie haben einen sehr gut besetzten Kader, es sind viele Spieler dabei, die schon lange in der DEL sind. Daraus ergibt sich eine eine große Mannschaftsroutine. Sie spielen sehr körperlich.“
Anspruchsvoller könnte die Rückkehr für den Stürmer nicht sein, der erst vor drei Tagen wieder ins Training eingestiegen ist – zunächst individuell, während die Kollegen durch Süddeutschland reisten und sich mit zwei Siegen aus drei Spielen sehr achtbar im Spielbetrieb zurückmeldeten. „Ich werde erst am Freitagabend wissen, wie ich mich wirklich fühle. Es fühlt sich schon anders an als vor einigen Tagen, als ich zum ersten Mal auf dem Eis gewesen bin“, sagt er. „Wenn ich mir die kommenden Tage anschaue, gibt es wenig Erholung. Das wird eine Herausforderung.“
Aufgrund zahlreicher Nachholspiele sind die Profis der meisten Teams in den kommenden Tagen extrem gefordert. Für die Eisbären stehen in zwölf Tagen sieben Spiele an. Dennoch ist die Ausgangslage komfortabel. Mit einem Sieg gegen Wolfsburg gibt es kaum noch Zweifel daran, dass die Berliner als bestes Team der Hauptrunde in die Play-offs starten werden. Dank des tiefen Kaders bietet es sich zudem an, dem einen oder anderen Spieler eine Ruhepause gönnen zu können. „Schlimmer wäre es sicher, wenn wir sieben Spiele verloren hätten und fürchten müssten, ob wir vor den Play-offs rechtzeitig in den Rhythmus kommen“, sagt Noebels. Diese Zeiten sind längst vorbei.