Kampf um die Meisterschaft: Pizarro vermasselt Borussia Dortmund den Sieg
Nachdem Bayern am Nachmittag mit einem Sieg vorgelegt hatte, spielt der BVB 2:2 in Bremen. Und liegt nun vier Punkte hinter München.
Ausgerechnet der ehemaliger Münchner Claudio Pizarro hat Borussia Dortmund den nächsten Tiefschlag im Titelrennen verpasst. Der 40-Jährige erzielte beim 2:2 (0:2) seines SV Werder Bremen gegen den BVB den späten Ausgleich und sorgte mit dafür, dass die neunte Meisterschaft der Dortmunder immer unwahrscheinlicher wird. Die eingewechselten Kevin Möhwald und Pizarro trafen im Samstagabendspiel der Bundesliga noch zum Ausgleich. Zuvor hatten die Dortmunder ihr lange überlegendes Spiel nur zu Toren von Christian Pulisic und Paco Alcácer genutzt.
„Ich versuche immer Tore zu machen gegen jeden Gegner“, sagte Pizarro, der nach der Partie von den Bremer Fans mit Sprechchören gefeiert wurde. Während die Zuschauer ihren Helden feierten, ärgerten sich die Borussen. „Es ist schwer zu sagen, wie wir das wieder angestellt haben“, sagte der enttäuschte Dortmunder Julian Weigl. „Das ist einfach unglaublich ärgerlich.“ BVB-Trainer Lucien Favre sagte: „Wir kriegen zwei unnötige Tore, das ist klar.“
Eine Woche nach dem bitteren 2:4 im Derby gegen Schalke erlitt der Tabellenzweite den nächsten herben Rückschlag. Der BVB geht nun mit vier Punkten Rückstand und der um 18 Tore schlechteren Differenz auf den Spitzenreiter aus München in die letzten beiden Spieltage der Saison. Allerdings hat Dortmund dabei das wohl einfachere Restprogramm. Die Westfalen spielen noch gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und die zuletzt formschwache Borussia aus Mönchengladbach. Die Bayern müssen noch beim Tabellendritten RB Leipzig und gegen den Vierten Eintracht Frankfurt antreten.
Ohne den gesperrten Abwehrchef Niklas Moisander hatten die Bremer von Beginn an große Probleme mit der Offensivwucht der Dortmunder, bei denen zunächst keine Verunsicherung nach der Derby-Blamage zu sehen war. Ein ums andere Mal spielten sich die Gäste scheinbar mühelos durch das Mittelfeld. So schloss der künftige Chelsea-Profi Pulisic ein herrliches Solo früh zur Führung ab. Das zweite BVB-Tor durch einen direkt verwandelten Freistoß vom spanischen Torjäger Alcácer fiel später genau zur rechten Zeit für die Borussen. Die Bremer kamen nach ihrem ersten Torschuss durch Milot Rashica nach 35 Minuten gerade besser ins Spiel, als Alcácer sehenswert traf.
Auch ohne ihren verletzten Top-Star Marco Reus blieb Dortmund nach der Pause dominant. Doch dann ließ Torwart Roman Bürki einen unplatzierten Schuss des eingewechselten Möhwald durchrutschen. Dies gab den Bremern Auftrieb. Nur fünf Minuten später glich der ebenfalls eingewechselte Pizarro aus – und Werder hatte sogar noch Chancen auf den Sieg. Nach einer strittigen Szene im Strafraum, als BVB-Stürmer Mario Götze der Ball an den Arm sprang, gab es keinen Elfmeter für Werder. (dpa)