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Wieder ist er drin: Torwart Haas wurde mehrfach allein gelassen.
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Union - Kaiserslautern 0:3: Pfiffe zum Pokal-Aus

Union Berlin verliert, wie zuvor schon in der Zweiten Liga, gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 0:3 und ist damit im Achtelfinale aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Schallend gellten die Pfiffe durch das Stadion An der Alten Försterei. Kein Sturm, ein Orkan der Entrüstung schlug Olivier Occean bei jeder Ballberührung von der Tribüne entgegen. Unions Fans hatten nicht vergessen. Vor anderthalb Wochen, beim 3:0-Sieg des FCK in Kaiserslautern, war der Stürmer an dem Platzverweis für den Berliner Baris Özbek beteiligt und hatte später für den FCK in Überzahl auch noch ein Tor erzielt. Dazu fühlten sich einige Berliner in Kaiserslautern von der Polizei unverhältnismäßig hart angegangen, was für zusätzliche Schärfe und Brisanz sorgte.

Ihre ganze Wut legten sie in ihre Pfiffe und Anfeuerungsrufe für die eigene Mannschaft. An mangelnder Unterstützung von den Rängen lag es nicht, dass der 1. FC Union aus dem DFB-Pokal ausgeschieden ist. Im Achtelfinale verloren die Berliner 0:3 (0:2) gegen den 1. FC Kaiserslautern. Für Union hätte es dabei nicht schlimmer laufen können. Weil alles, was sie sich vorgenommen hatten, mit einer Aktion zunichte gemacht wurde.

Der temporeiche Beginn, der erste gute Abschluss durch Martin Dausch - alles war nach knapp zwanzig Minuten wertlos. Nach einem Eckball der Gäste kam Enis Alushi an den Ball. Eine Körpertäuschung, eine perfekt getimte Flanke, ein Kopfball von Willi Orban und es stand aus Berliner Sicht 0:1. Da war sie wieder, die Krise. Ablesbar in den Gesichtern der Spieler, verstärkt noch durch die Körpersprache. Die vergangenen vier Wochen ohne Sieg hatten ihre Spuren hinterlassen und das Gegentor schien die Spieler wieder daran zu erinnern, dass es ja eigentlich nicht läuft. Beim 1. FC Union ging, abgesehen von einem Kopfball durch Adam Nemec, bis zur Halbzeitpause nichts mehr.

Kaiserslautern dominierte das Spiel und hätte durch Occean, Alushi und Simon Zoller schon höher führen können. Union wirkte unsicher, in der Defensive kam vor allem Mario Eggimann in der ersten Halbzeit oft einen Schritt zu spät. Neben dem Schweizer verteidigte zuerst Fabian Schönheim, weil der sich bei einem seiner rassigen Zweikämpfe mit Occean aber früh verletzte, kam Puncec. Stabilität wollte sich aber weiterhin nicht einstellen. Um nach vorn zu kommen, brauchte Union oft viel zu lange und spielte zu umständlich. Dagegen bereiteten Zoller, Occean und Alushi der Berliner Hintermannschaft große Probleme. FCK-Trainer Kosta Runjaic erlaubte sich den Luxus, seinen Topstürmer Mohamadou Idrissou lange auf der Bank zu lassen. Aber die Gäste benötigten den Kameruner auch gar nicht, um ihren Vorsprung auszubauen. Mit dem Halbzeitpfiff drückte Zoller einen Eckball am langen Pfosten über die Linie.

Union schien erledigt und war es doch nicht. Die Mannschaft kam wie verwandelt aus der Kabine und machte mächtig Druck. Der eingewechselte Simon Terodde scheiterte gleich zwei Mal in bester Position. Kaiserslautern hatte nun große Mühe, sich zu befreien. Die Zweikämpfe wurden bissiger, die Atmosphäre aufgeheizter. Marc Torrejon trabte bei seiner Auswechselung für den Geschmack von Michael Parensen zu langsam vom Feld, der Berliner erhielt für seinen Schubser die gelbe Karte. Von den Rängen flogen immer wieder Gegenstände in Richtung der Lauterer Spieler. Union versuchte es mit allen Mitteln. Ein Schuss von Torsten Mattuschka klatschte an den Pfosten, den Abpraller drückte Nemec über die Linie aber Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Abseits. Es sollte einfach nicht sein für den 1. FC Union. Stattdessen traf Marcel Gaus per Konter noch zum 0:3-Endstand.

Sebastian Stier

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