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Enttäuscht in Wolfsburg: Stürmer Max Kruse.
© Imago
Update

Seit sechs Spielen ohne Sieg: Pfiffe von den Rängen: VfL Wolfsburg in der Krise

Beim VfL Wolfsburg läuft es weiter alles andere als gewünscht. Seit sechs Punktspielen sind die Niedersachsen inzwischen sieglos. Gegen Köln reichte auch eine Führung nicht zum erhofften Erfolg.

Für die lauten Unmutsäußerungen der eigenen Fans hatte Wolfsburgs einziger Torschütze Julian Draxler Verständnis. „Es ist schade, dass sie pfeifen, aber ich kann es verstehen“, bekannte der Fußball-Nationalspieler nach dem enttäuschenden 1:1 (0:0)-Unentschieden gegen den 1. FC Köln. Es war bereits das sechste sieglose VfL-Spiel in der Fußball-Bundesliga in Serie. „Wir sind überhaupt nicht zufrieden, wir brauchen unbedingt einen Dreier!“, sagte Draxler, der Wolfsburg am Sonntag nach 67 Minuten in Führung gebracht hatte.

Während Draxler & Co. Kritik einstecken und die Enttäuschung verarbeiten mussten, feierten die Kölner ihren Torschützen Anthony Modeste (75.) und den ersten Punktgewinn im neuen Jahr. „Wir sind mit dem Spiel sehr einverstanden“, sagte Kölns Trainer Peter Stöger und  lobte seine Profis: „Sie haben ein tolles Spiel gemacht.“ Ähnliche Worte fand sein Wolfsburger Kollege nicht, stattdessen verteidigte er die Reaktion der eigenen Anhänger: „Es ist doch klar, dass da auch Unruhe aufkommt. Da müssen die Jungs durch“, sagte Dieter Hecking.

Ähnlich wie Draxler analysierte das enttäuschende Spiel Manager Klaus Allofs, dessen teuerer Kader in die Krise gerutscht ist. „Wolfsburg ist nicht ruhiger als andere Standorte“, kommentierte der Geschäftsführer, der wieder in die Champions League will: „Wir haben diese Zielsetzung und müssen uns daran messen lassen.“ Der teuer zusammengestellte VfL-Kader droht indes die hoch gesteckten Ziele zu verpassen und liegt jetzt bereits sieben Punkte hinter einem sicheren Königsklassen-Platz. „Wir müssen uns in einigen Punkten verbessern, das ist gar keine Frage“, befand Allofs.

Die VfL-Fans begannen schon nach einer knappen Stunde zu pfeifen

Vom Europapokal will auch der Coach derzeit nichts mehr hören. „Im Moment muss man davon nicht reden“, gab Hecking zu und kommentierte das Geschehen schonungslos: „Das genügt nicht den Ansprüchen, oben anzugreifen.“ Er sagte: „Es ist nicht unerreichbar, aber wir müssen besser spielen.“

Hecking hatte viel zu kritisieren. Er monierte vor allem: „Wir waren zu langsam imm Spielaufbau. Darüber müssen wir reden.“ In der Tat gibt es bei den Wolfsburgern viel zu besprechen, das sah auch Allofs so. „Wir tun uns schwer, sind im Abschluss sehr zögerlich. Wenn wir in Führung gehen, schaffen wir es nicht, hinten sattelfest zu sein“, klagte der Manager. Nicht nur Draxler kam zu dem Schluss: „Wir können das viel, viel besser.“

Die VfL-Fans begannen schon nach einer knappen Stunde ihrem Unmut Luft zu machen und pfiffen. Kurz danach traf der bis dahin blasse Draxler und schoss den Ball nach Vorlage von Vieirinha volley ins Netz. Die glückliche Wende für den VfL schien zum Greifen nah. Die Freude währte indes nicht lange, denn nach Vorlage von Leonardo Bittencourt verwandelte Modeste zum Ausgleich. „Wenn man hier zurückliegt und einen Punkt mitnimmt, dann zeigt das, dass die Moral in Ordnung ist - wir fahren zufrieden nach Hause“, sagte Stöger.

„Ein Punkte ist super“, meinte auch Kölns Manager Jörg Schmadtke und schränkte ein: „Wenn man das Spiel sieht, war auch ein Dreier möglich.“ Die Kölner störten früh und spielten bei Balleroberung schnell nach vorne. Die beste Chance vor dem Seitenwechsel vergab der dieses Mal im Mittelfeld spielende Jonas Hector (36.), der mit dem rechten Fuß über das Tor schoss.. (dpa)

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