Auch Kerber und Barthel in Runde drei: Petkovic gewinnt Hitzeschlacht bei US Open
Bei tropischen Temperaturen in New York zertrümmert Andrea Petkovic einen Schläger, dann tanzt sie vor Freude. Auch Angelique Kerber und Mona Barthel erreichen die dritte Runde.
Andrea Petkovic verlor in der Tennis-Sauna von Flushing Meadows nur kurz ihre Coolness, auch Angelique Kerber und Mona Barthel trotzten danach der Hitze und zogen in die dritte US-Open-Runde ein. Petkovic machte am Donnerstag in New York bei tropischen Bedingungen mit 6:3, 7:6 (7:4) gegen die Russin Jelena Wesnina den Anfang, Kerber folgte mit 7:5, 6:2 gegen die Südtirolerin Karin Knapp. Barthel schaffte beim 2:6, 6:2, 6:4 gegen die Weißrussin Olga Goworzowa derweil erneut eine Aufholjagd. Auch Sabine Lisicki und Philipp Kohlschreiber hatten am vierten Turniertag noch die Chance auf das Weiterkommen.
„Ich fand's megaheiß. Deswegen wollte ich so schnell wie möglich vom Platz und hätte heute fast das Gegenteil geschafft“, sagte Petkovic nach dem dritten Sieg im fünften Vergleich gegen Wesnina, bei dem die bald 28-Jährige im zweiten Satz wutentbrannt ihren Schläger zertrümmerte. „Es war das erste Mal, dass es mir geholfen hat, den Schläger zu zerhacken“, meinte Petkovic, die bei Temperaturen von mehr als 30 Grad anschließend einen 1:4-Rückstand noch umdrehte.
Die Weltranglisten-18. steht wie im Vorjahr unter den besten 32 und trifft am Samstag auf Johanna Konta. Die Britin siegte nach dreieinhalb Stunden gegen Wimbledon-Finalistin Garbiñe Muguruza aus Spanien. Vor vier Jahren hatte Petkovic an gleicher Stelle das Viertelfinale erreicht. Diesmal soll beim vierten und letzten Grand-Slam-Turnier der Saison endlich und erstmals zumindest der Einzug ins Achtelfinale gelingen. „Natürlich will ich unbedingt in die zweite Woche“, betonte Petkovic.
Das gilt auch für Kerber, allerdings wartet nun die ehemalige Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka. Die Weißrussin stand 2012 und 2013 in New York im Finale, Kerber erreichte 2011 immerhin die Vorschlussrunde. Barthel schaffte es erstmals unter die letzten 32 und muss gegen die aus Usbekistan stammende Amerikanerin Varvara Lepchenko antreten.
Petkovic tanzt wieder
Auf Außenplatz Nummer 5 geriet Kerber wie zuvor schon Petkovic mehr ins Schwitzen, als ihr recht war, und lag früh mit 1:3 in Rückstand. Die Weltranglisten-Elfte kam gegen die mit soliden Grundschlägen ausgestattete Knapp rechtzeitig auf die innere Betriebstemperatur und schaffte in der zähen Auseinandersetzung die Wende, auch dank etlicher Fehler von Knapp. Immer wieder feuerte sich die Norddeutsche mit „Komm jetzt“-Rufen selbst an. Im zweiten Durchgang war der Widerstand der Weltranglisten-34. Knapp gebrochen. Petkovic startete solider als beim knappen Erstrunden-Sieg über die Französin Caroline Garcia. Allerdings gab sie im Schatten des riesigen Arthur-Ashe-Stadiums nach einem Doppelfehler gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs erstmals ihr Service ab.
Wesnina spielte nun besser, Petkovic war nach dem nächsten Aufschlagverlust zum 1:4 so frustriert, dass sie ihr Racket mit zwei kräftigen Schlägen auf den Betonplatz zerbrach. Beim Seitenwechsel nach dem geschafften Anschluss zum 4:5 schnitt Petkovic in Richtung ihres Teams einige Grimassen, nach den hart erarbeiteten Spielgewinnen zum 5:5 und dem 6:5 gab es „Petko“-Sprechchöre von den kleinen Tribünen. Im Tiebreak behielt die deutsche Nummer zwei die Nerven und und deutete nach langer Zeit sogar wieder einmal kurz den Petko-Tanz an. (dpa)