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Gelungenes Comback: Kolumbien feiert im ersten WM-Spiel seit 16 Jahren ein 3:0 gegen Griechenland.
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WM 2014: Perfekter Start für Kolumbien: 3:0 gegen Griechenland

Für die Griechen beginnt die Weltmeisterschaft mit einer deftigen Niederlage. In Belo Horizonte unterliegen sie Kolumbien mit 3:0. Die Südamerikaner suchten auch ohne ihren Sturm-Star Falcao von Anfang an den Weg zum Tor.

Radamel Falcao saß sichtlich entspannt mit extravaganter Sonnenbrille und im weißen Hemd auf der Tribüne in Belo Horizonte. Inmitten des gelben Zuschauermeers aus kolumbianischen Fans konnte der verhinderte Torjäger den höchsten WM-Sieg seines Landes beim 3:0 (1:0) gegen Griechenland vollauf genießen. Die „Cafeteros“ schafften es auch ohne ihn, den 60-Millionen-Mann vom AS Monaco, der mit einem Kreuzbandriss für die WM-Endrunde in Brasilien komplett ausfällt. Nach langen 16 Jahren kehrte Kolumbien erfolgreich auf die WM-Bühne zurück und darf vom erstmaligen Achtelfinal-Einzug seit 1990 träumen.

So war Trainer José Pekerman, dem in seiner argentinischen Heimat das Achtelfinal-Aus gegen Deutschland vor acht Jahren noch immer angelastet wird, „sehr glücklich“ über den Erfolg. „Das Ergebnis ist wichtig für uns, um im Turnier zu bleiben“, sagte der Coach. Gegen die Elfenbeinküste am Donnerstag oder spätestens fünf Tage später gegen Japan soll der Schritt in die K.o.-Runde gelingen. „Zwei schwere Spiele“ sagt James Rodriguez voraus, aber „wir sind ein starkes Team“.

In der Tat zeigte Kolumbien gegen häufig einfallslos agierende Griechen seine Qualitäten und katapultierte sich schnell auf die Siegerstraße. Vor 57 174 Zuschauern, darunter der Großteil aus Kolumbien, brachte Außenverteidiger Pablo Armero die Südamerikaner bereits in der sechsten Minute in Führung, was er mit einem ausgefallenen Torjubel feierte. Für die Vorentscheidung zum ersten kolumbianischen Auftaktsieg seit 1990 sorgte Teofilo Gutierrez (58.), den Schlusspunkt setzte James Rodriguez (90.+3).

Und Griechenland? Der Europameister von 2004 konnte mit dem höheren Ballbesitz-Anteil wenig anfangen. Viel zu statisch und einfallslos präsentierten sich die Hellenen. So droht den Hellenen wie bei ihren bisherigen zwei Endrunden-Teilnahmen (1994 und 2010) das Aus in der Vorrunde, einen Ausrutscher dürfen sie sich nicht mehr erlauben.

Es fing schon schlecht an für Griechenland. Nach einem Zuspiel von Juan Cuadrado zog Armero aus gut 13 Metern ab, traf den Ball nicht einmal richtig, doch der Abwehrversuch von Kostas Manolas verlief äußerst unglücklich, sod ass der abgefälschte Schuss ins Tor der Griechen trudelte. Die frühe Führung kam den Kolumbianern entgehen.

Die Mannschaft von Trainer Pekerman, der 2006 noch Argentinien bei der WM in Deutschland betreut hatte, überließ den Griechen die Spielkontrolle, war aber mit blitzschnellen Kontern brandgefährlich. Ex-Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas hing in der Sturmspitze völlig in der Luft. Und als er dann in der 63. Minute die große Chance zum Anschlusstor besaß, vergab er aus drei Metern kläglich und köpfte den Ball an die Latte. „Wir müssen nun darüber nachdenken, was wir getan haben und was nicht“, sagte Trainer Fernando Santos und kritisierte: „Wir hatten Schwierigkeiten in den ersten Minuten, wir waren nicht konzentriert genug. Ich hatte den Spielern gesagt, dass sie so spielen würden. Nach dem Tor haben sie gut gespielt.“ Damit sprach Santos die Chancen von Panagiotis Kone an, der mit zwei Distanzschüssen (6. und 45.) scheiterte.

Vor allem bei der Aktion kurz vor der Pause musste sich Kolumbiens Keeper David Ospina mächtig strecken. Für den früheren Kölner Torwart Faryd Mondragon blieb dagegen nur der Platz auf der Bank. Bei einem Einsatz wäre der Schlussmann mit 42 Jahren und 358 Tagen zum ältesten WM-Spieler aufgestiegen. Aktuell hält die Marke noch der frühere kamerunische Ballzauberer Roger Milla (42 Jahre und 39 Tage bei der WM 1994). Auf der Gegenseite suchten die Kolumbianer schnell den Torabschluss.

Viel Gefahr ging dabei von James Rodriguez aus, der auch kurz vor dem Schlusspfiff traf. „Ich bin sehr glücklich. Zuerst weil Kolumbien gewonnen hat und dann, weil ich auch noch getroffen habe“, sagte Rodriguez, der auch Teamkollege von Falcao in Monaco ist. Dieser war zu der Zeit schon damit beschäftigt Selfies aus dem Stadion in die sozialen Netzwerke zu schicken. (dpa)

dpa

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