BR Volleys in den Halbfinal-Play-offs: Pawel Halaba ist kaum zu halten
Wenn die BR Volleys ins Finale kommen wollen, müssen sie Pawel Halaba von den Alpenvolleys kontrollieren. Doch das ist schwierig.
Natürlich freut sich auch Pawel Halaba, dass es immer wärmer wird und sich der Frühling Bahn bricht. Der Außenangreifer der Alpenvolleys Haching freut sich darüber aber noch aus einem weiteren Grund. „Der Winter hier war schrecklich für mich“, sagt der Pole, der wie alle Spieler des deutsch-österreichischen Teams in Innsbruck wohnt. Dass die vergangenen Monate ihn so sehr bedrückten, lag aber nicht an seiner Abneigung gegen Schnee und Kälte – ganz im Gegenteil. „Ich bin leidenschaftlicher Skifahrer“, sagt er. „Aber in meinem Vertrag steht, dass ich darauf aus verständlichen Gründen verzichten muss. Die Verletzungsgefahr ist einfach zu hoch.“ Und so war Halaba im schönsten Winter mitten in den Alpen und konnte seinem Hobby nicht nachgehen.
Umso besser ist daher, dass es in seiner Hauptprofession als Volleyball-Profi richtig erfreulich für ihn läuft. Mit den Alpenvolleys führte der 23-Jährige lange überraschend die Tabelle der Volleyball-Bundesliga an, erst kurz vor Ende der Hauptrunde wurden sie noch vom VfB Friedrichshafen auf Platz zwei verdrängt. Und die Spielgemeinschaft aus Unterhaching und Innsbruck hat immer noch beste Chancen, sich den Titel zu holen. In der Play-off-Halbfinalserie gegen die BR Volleys steht es 1:1. Wer das dritte Spiel an diesem Mittwoch in der Innsbrucker Olympiahalle (19 Uhr/live auf sporttotal.tv) gewinnt, sichert sich einen enorm großen Vorteil in der Serie, die nach dem Modus „Best of 5“ ausgetragen wird. Dem siegreichen Team fehlt dann nur noch ein Erfolg zum Finale. „Alles ist offen“, sagt Halaba. „Wenn wir so einen Druck aufbauen wie im ersten Spiel, haben wir sehr gute Chancen.“
Dass die Alpenvolleys bislang so eine überzeugende Saison bestreiten, liegt vor allem an dem 1,94 Meter großen Halaba. Gemeinsam mit dem Russen Kirill Klets bildet er ein extrem wuchtiges Angriffsduo. „Pawel ist ein sehr wichtiger Faktor für uns“, sagt Trainer Stefan Chrtiansky. „Athletisch stark war er schon immer. Doch bei uns ruft er nun sein riesiges Potenzial in Angriff und Aufschlag stabil ab.“ Der Slowake Chrtiansky wurde auf Halaba in der tschechischen Liga aufmerksam, dort spielte er zuletzt bei Budejovice. Seit dieser Saison steht er bei den Alpenvolleys unter Vertrag und ist von Beginn an voll eingeschlagen.
Seine Schläge sind unberechenbar
„Mit Pawel musste ich gar nicht so viel reden“, sagt Chrtiansky. „Er weiß, dass er mein Vertrauen genießt und ich ihn im Spiel laufen lasse.“ Das zahlt Halaba mit famosen Leistungen zurück. „Er hat eine sehr gute Technik. Seine schnellen Schläge sind für den Gegner unglaublich schwer zu berechnen“, betont Chrtiansky. „Außerdem ist er überaus beliebt in der Mannschaft, denn er ist ein sehr offener und positiver Typ.“
Die Komplimente gibt Halaba sofort an seine Teamkollegen weiter: „Wir helfen uns untereinander sehr und kommunizieren viel, obwohl wir eine sehr internationale Mannschaft sind. Wir sind ein enorm offensivstarkes Team voller Energie.“ Das führt er als einen der Hauptgründe für die bisher so beachtliche Saison an, und er gibt zu: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so gut sein werden. Und ich hätte gedacht, dass es schwerer wird, Berlin und Friedrichshafen zu schlagen.“ Daher hat sich auch das Saisonziel der Alpenvolleys verändert: Statt sich mit dem Halbfinale zufrieden zu geben, wollen sie nun unbedingt das Play-off-Finale erreichen.
Das würde dem Klub sicher auch dabei helfen, Halaba weiterhin zu halten. Denn dann würden die Alpenvolleys in der nächsten Saison in der Champions League spielen. „Andernfalls wird es schwer, Pawel weiter an uns zu binden“, sagt Alpenvolleys-Trainer Chrtiansky. Besonders einige Vereine aus der starken polnischen Liga interessieren sich für ihn. „Ich weiß, dass ich eine gute Saison spiele und viele Klubs bei mir angefragt haben“, sagt Halaba selbstbewusst. „Aber jetzt konzentriere ich mich allein darauf, die Finalspiele zu erreichen.“ Dazu kann er selbst einiges beitragen.