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Mann für die Mitte. Adrien Rabiot lenkt das Pariser Spiel. Foto: Bonaventure/AFP
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Champions League: Paris St. Germain hat jetzt auch ein Konzept

Bei Paris St. Germain hat der Erfolg Methode. Deshalb könnten die Franzosen heute den FC Barcelona aus der Champions League kegeln.

Vor fünf Jahren machten Gegenwart und Zukunft von Paris St. Germain während des Trainings zum ersten Mal Bekanntschaft miteinander. Es wurde keine sehr herzliche Begegnung. Die Gegenwart, verkörpert durch Zlatan Ibrahimovic, nahm sich die Zukunft in Person des damals 17-jährigen Adrien Rabiot zur Brust. „Jungchen, geh nach Hause und schreib in dein Tagebuch, dass du heute mit Zlatan trainiert hast. Denn im besten Fall war es das letzte Mal, dass dir das passiert ist“, blaffte die Gegenwart, genervt von der bissigen Zweikampfführung der Zukunft.

Carlo Ancelotti hat die Geschichte in seiner Biografie erzählt, ohne zu wissen, dass sich da im Sommer 2012 bereits eine Zeitenwende ankündigte. Lange war Ibrahimovic die bestimmende Figur bei PSG, auf und abseits des Platzes drehte sich alles um den Torjäger. Seine Tore machten Paris zum Serienmeister in Frankreich. Das große Ziel, der Gewinn der Champions League, blieb aber unerreicht. In dieser Saison, der ersten nach Ibrahimovic, ist die Mannschaft auf dem besten Weg, den ersehnten Titel zu gewinnen. Nach dem beeindruckenden 4:0 im Hinspiel gegen den FC Barcelona ist Paris der Einzug ins Viertelfinale am Mittwoch im Camp Nou (20.45 Uhr) kaum noch zu nehmen. Und wer Barcelona ausschaltet, gilt automatisch als einer der größten Favoriten im Wettbewerb.

PSG hat sich emanzipiert von Ibrahimovic

Die Mannschaft hat sich erfolgreich emanzipiert von Ibrahimovic, allen voran Rabiot. Der 21 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler aus dem eigenen Nachwuchs ist inzwischen zur prägenden Figur im Pariser Spiel gereift. Den 30 Millionen Euro teuren Neuzugang Grzegorz Krychowiak hat er durch konstant gute Leistungen auf die Tribüne verdrängt. Rabiot steht für den Pariser Kurswechsel der Post-Ibrahimovic-Ära. Die Mannschaft ist jünger geworden und hat unter dem neuen Trainer Unai Emery deutlich an Tempo zugelegt. Emery, der zuvor drei Mal in Serie die Europa League mit dem FC Sevilla gewann, bevorzugt ein extrem schnelles Umschaltspiel, wie im Hinspiel gut sichtbar wurde. Rabiot dient in seinem System als Balleroberer und Verteiler, der die schnellen Außen Angel dí Maria und Julian Draxler in Szene setzt. Unterstützt wird Rabiot dabei von Blaise Matuidi und Marco Verratti, der ebenfalls erst 24 ist.

Unter Sportdirektor Leonardo, Weltmeister von 1994 und einst selbst für PSG aktiv, verfolgt Paris eine klare Strategie. Die Mannschaft setzt sich zusammen aus eigenen Nachwuchsspielern wie Rabiot oder solchen, die der Klub ganz jung und verhältnismäßig günstig gekauft hat. Etwa Verratti oder der heutige Abwehrchef Marquinos. Bei teuren Einkäufen fertiger Spieler wird darauf geachtet, dass auch diese noch recht jung sind und fußballerisch ins Konzept passen, siehe Julian Draxler.

Aus der ersten Phase, als kurz nach der Übernahme durch katarische Investoren hauptsächlich nach Bekanntheitsgrad verpflichtet wurde, sind nur noch wenige übrig. Der teuerste von ihnen, der einst für knapp 60 Millionen aus Neapel verpflichtete Edinson Cavani, spielt die beste Saison, seit er in Paris ist. Der Grund: Trainer Emery lässt ihn endlich im Angriffszentrum spielen. Den Platz hatte zuvor Ibrahimovic besetzt. Sebastian Stier

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