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Noch ein Punkt, dann reicht’s für dieses Jahr. Trainer Pal Dardai hat genaue Vorstellungen, wie die Hinrunde für seine Mannschaft zu Ende gehen soll.
© imago/Jan Huebner

Hertha BSC empfängt Mainz: Pal Dardai und das Bonusspiel

Hertha reicht im letzten Heimspiel des Jahres gegen Mainz ein Punkt, um auf Platz drei zu überwintern. "Noch einmal die Spannung halten, dann ist es erstmal gut", sagt Trainer Pal Dardai.

Auch dieser Heimspieltag wird für die Fußballprofis von Hertha BSC mit einem Spaziergang im Zoo beginnen. Wie immer hat sich die Mannschaft am Tag zuvor in einem Hotel direkt gegenüber des Zoos eingefunden. Und wie immer werden sich Pal Dardai und seine Spieler zwischen den Gehegen der kleinen und großen Tiere etwas die Beine vertreten und sich mental auf das Spiel am Nachmittag vorbereiten. Und weil das alles so gut klappte und wirkte in dieser Spielzeit, sind die Berliner auch so etwas wie ein großes Tier geworden.

Und doch war in dieser Woche etwas anders. Pal Dardai zeigte sich ein wenig gnädiger als sonst. Herthas ehrgeiziger Trainer, bei dem Fleiß und Fitness über allem stehen, ließ seine Mannschaft am Freitag mal die Beine stillhalten. Ein wenig Videoanalyse des Gegners sowie Pflege und Regeneration standen auf dem Trainingsplan. Hinter den Spielern liegt eine bis hierhin aufwendige Spielzeit mit einem intensiven Pokalspiel unter der Woche in Nürnberg. Und vor der sehnlichst herbeigewünschten Winterpause liegt heute noch das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, live bei Sky).

„Noch einmal leben für den Fußball, noch einmal die Konzentration und die Spannung hoch halten, dann ist es erst einmal gut“, sagt Pal Dardai. Dranbleiben, so liest sich das Motto für das letzte Spiel einer Hinrunde, die für den Berliner Bundesligisten so überaus erfolgreich verlaufen ist. „Wir haben ohne Zweifel eine tolle Vorrunde gespielt, aber lassen Sie mich das Fazit erst nach dem Spiel ziehen“, sagt Herthas Manager Michael Preetz.

Als ob ein Sieg oder eine Niederlage wirklich noch darauf Einfluss hätten. Mit erreichten 29 Punkten liegt Hertha jetzt schon weit über dem internen Plan und vor allem über dem, was die Konkurrenz den Berlinern so zugetraut hat. Ein Punkt gegen Mainz würde schon reichen und Hertha würde als Tabellendritter auf einem direkten Champions-League-Platz überwintern.

Ich freue mich am meisten, dass wir jetzt einen richtig guten Trainer haben, der aus den eigenen Reihen kommt, aber souverän, sportlich und fair auftritt und den kleingeistigen Mief dieses Vereins vergessen lässt.

schreibt NutzerIn HH-Hotte

Unter der Woche hat Pal Dardai nämlich erste Anflüge einer leichten Müdigkeit bei einigen seiner Spieler ausgemacht. Selbst die Feierlichkeiten nach dem Sieg am Mittwoch beim 1. FC Nürnberg und dem damit verbundenen Erreichen des Viertelfinals im Cup-Wettbewerb seien mehr als überschaubar ausgefallen. „Sagen wir es mal so: Die Jungs waren sehr konzentriert nach dem Sieg, es wurde nicht so viel gelacht. Es kommt noch Mainz“, erzählt Dardai.

Für den 39 Jahre alten Trainer ist die letzte Hinrundenbegegnung ein „Bonusspiel“. Seine Rechnung ist einfach wie klar. „Mit einem oder drei Punkten können wir toll leben. Dann wäre es ein guter Tag und wir hätten schöne Weihnachten.“ Dabei weiß der Ungar, wie schwer das Spiel gegen die Mainzer werden kann. Die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt spielt ebenfalls eine gute und stabile Hinrunde. Entsprechend selbstbewusst geht der Tabellenachte ins Spiel. „Wir fühlen uns in der Rolle des Herausforderers richtig wohl. Auswärts passt derzeit vieles zusammen“, sagte Trainer Martin Schmidt vor der Abreise in die Hauptstadt. Allerdings ist auch der Respekt vor den Berlinern groß. „Die haben eine breite Brust“, sagte Schmidt, der bis auf Elkin Soto auf alle Spieler zurückgreifen kann.

Pal Dardai findet daher: „Das ist eine schöne Aufgabe, aber auch eine schwierige.“ Vor allem sei ihm die gute Spiel- und Feldorganisation beim Gegner aufgefallen. Seine Mannschaft müsse klug spielen – wie sie es schon oft tat in dieser Spielzeit. „Wir haben uns etwas aufgebaut, das dürfen wir nicht loslassen.“

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