Hertha BSC: Richard Golz im Interview: „Pal Dardai ist von meiner Arbeit sehr angetan“
Herthas Torwarttrainer Richard Golz über die Meldung, dass sein Arbeitgeber einen Nachfolger für ihn sucht
Herr Golz, Hertha BSC soll einen neuen Torwarttrainer suchen. Seit wann wissen Sie davon?
Ich bin seit einer Woche im Urlaub. Kurz davor habe ich gehört, dass es solche Überlegungen gibt. Nach der Mitgliederversammlung habe ich mit Manager Michael Preetz und Trainer Pal Dardai über die Situation diskutiert. Wir sind ergebnisoffen auseinander gegangen. Dass ich kein Torwarttrainer mehr bin – das hat mir bisher noch niemand gesagt.
Es wird kolportiert, dass die Torhüter mit Ihrem Training nicht zufrieden gewesen sein sollen.
Die Trainer haben nach dem letzten Spieltag mit allen Spielern gesprochen. Ich selbst bin bei den Gesprächen mit den Torhütern dabei gewesen. Da gab es von niemandem einen Hinweis, dass irgendetwas nicht stimmt.
Dann wissen Sie also nicht, was man an Ihrer Arbeit bemängeln könnte.
Als ich vor zwei Jahren zu Hertha gekommen bin, hieß es, dass mein Vorgänger zu nah an den Torhütern dran gewesen, dass das Verhältnis zu eng und zu kumpelhaft gewesen sei. Von mir wurde verlangt, sie mehr zu fordern, auch im athletischen Bereich. Das habe ich getan. So wie sich Thomas Kraft in den vergangenen beiden Jahren entwickelt hat, können alle sehr zufrieden sein, inklusive Thomas selbst. Er hätte nicht so gut halten können, wenn er im Training nicht ausreichend gefordert worden wäre.
Was, vermuten Sie, steckt dahinter?
Wer die treibende Kraft ist, das kann ich Ihnen nicht hundertprozentig sagen. Aber ich bin nicht dafür zuständig, den Torhütern ein Rundum-sorgenfrei-Paket zu schnüren. Ich glaube, dass ich den Job gut gemacht habe. Das haben der Manager und der Trainer auch so gesehen. Michael Preetz und Pal Dardai haben mir versichert, dass sie von der Qualität meines Trainings sehr angetan sind.
Wie wird es jetzt weitergehen?
Ich muss erst einmal konkret erfahren, was der Verein vorhat, dann kann man über verschiedene Konstellationen nachdenken.
Stefan Hermanns