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Winterkönig. Herthas Ondrej Duda jubelt über sein Tor zum 1:3-Endstand.
© Daniel Karmann/dpa

Hertha BSC schlägt den 1. FC Nürnberg 3:1: Ondrej Duda: Drei Punkte, zwei Tore, eine Rolex

Zum Auftakt in die Rückrunde schlägt Hertha BSC den 1. FC Nürnberg 3:1. Ondrej Duda erzielt beide Tore - und bekommt nun ein Geschenk von Salomon Kalou.

Diesen Zweikampf konnte Ondrej Duda nicht gewinnen. Immer wenn er zum Solo ansetzte, kam von der Seite die verbale Grätsche. Salomon Kalou ließ seinen Kollegen kaum zu Wort kommen. Beide waren in der Mixed-Zone des Nürnberger Stadions erschienen – und das aus gutem Grund. 3:1 (1:1) hatte Hertha BSC beim 1. FC Nürnberg, dem Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga, gewonnen, unter anderem dank der beiden Tore Dudas nach der Pause. Es waren seine Saisontreffer acht und neun, und damit kam Salomon Kalou, der in Nürnberg 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte, doch noch ins Spiel. Vor der Saison hatte er Duda eine Rolex-Uhr für den Fall versprochen, dass er acht Tore erzielen sollte. Jetzt muss er zahlen, auch wenn der Ivorer sagte: „Der Deal war acht Tore, nicht neun.“

Der erste Sieg in Nürnberg seit 2003

Ondrej Duda war das Thema sichtlich unangenehm. Er wolle keine Rolex, sagte er, sondern das Geld stattdessen für einen guten Zweck spenden. Und auch der Trubel um seine Person und die beiden Tore behagte ihm nicht. Seine beiden Tore seien „wichtiger für das Team als für mich“ gewesen. Sie bescherten den Berlinern einen perfekten Einstieg in die Rückrunde. Durch den Sieg, den ersten in Nürnberg seit März 2003, rückte Hertha in der Tabelle auf Platz sieben vor. „Da kann man schon mal draufschauen“, sagte Verteidiger Niklas Stark. „Wir sind jetzt an Hoffenheim vorbei, wo alles positiv ist. Da kann es bei uns auch nicht so schlimm sein.“

Es war ein verdienter Sieg, der sogar noch höher hätte ausfallen können, wenn Davie Selke an seinem 24. Geburtstag nicht nur den Pfosten getroffen hätte. Allerdings waren die Nürnberger auch nur bedingt satisfaktionsfähig. Und trotzdem ging es für Hertha nicht ohne zwischenzeitliche Schwierigkeiten ab. Nach der 1:0-Führung durch Kapitän Vedad Ibisevic nach einer Viertelstunde ließen sich die Berliner von den Nürnbergern ein wenig einlullen. „Wir haben den ersten Ball nach hinten gespielt, anstatt es weiter nach vorne zu probieren“, sagte Stark. „Dadurch haben wir die Nürnberger animiert, uns früher zu attackieren.“

Stark bildete bei seinem Comeback mit Karim Rekik und Fabian Lustenberger die Dreierkette, was nach den Aussagen von Pal Dardai vor dem Spiel ebenso überraschend war wie der Startelfeinsatz von Marko Grujic. Der Serbe hatte nach seiner Verletzung gerade mal zehn Tage mit dem Team trainiert, und obwohl seine Kraft nur für 60 Minuten reichte, wollte Dardai nicht auf ihn verzichten.

Ibisevic erzielt sein siebtes Saisontor

Grujic bringt eine Präsenz ins Spiel, die Hertha gut tut. Tatsächlich hatten die Gäste das Geschehen weitgehend unter Kontrolle, ohne zunächst übermäßig viel Druck auszuüben. In der ersten Viertelstunde passierte so gut wie gar nichts, Hertha ließ den Ball ein bisschen durchs Mittelfeld kreisen und wartete, dass sich irgendwo eine Lücke auftun würde. Es war bezeichnend, dass gleich der erste seriöse Angriff des Spiels die Führung für die Berliner zur Folge hatte. Mit einer kurzen Tempoverschärfung war die Nürnberger Abwehr schon überfordert. Nach einem Doppelpass mit seinem Sturmpartner Selke stand Ibisevic frei vor Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia. Der Bosnier ließ sich die Chance nicht entgehen und erzielte seinen siebten Saisontreffer.

Gerade angesichts der Harmlosigkeit des Clubs war es für die Berliner umso ärgerlicher, dass der erste Schuss auf ihr Tor gleich zum 1:1 führte. In der Folge der zweiten Ecke brachte Eduard Löwen den Ball flach und scharf in Herthas Fünfmeterraum, wo Hanno Behrens mit einer Grätsche kurz vor der Pause den Ausgleich erzielte. „So ein Tor kann immer passieren“, sagte Davie Selke. „Wichtig ist die Reaktion – und die war sehr gut.“

Anders als in ähnlichen Situation in der Hinrunde. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Hertha gegen einen Abstiegskandidaten Probleme bekam. In Düsseldorf und Stuttgart standen am Ende sogar peinliche Niederlagen. „Heute haben wir es besser gemacht“, sagte Niklas Stark. Weil sich das Team in der zweiten Hälfte wieder auf seine Stärken besann und die Vorgabe des Trainers aus der Pause umsetzte und wieder mutiger die Offensive suchte. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit gingen die Berliner, erneut mit ihrem ersten Angriff, wieder in Führung. Ibisevic legte den Ball im Strafraum auf Duda ab, der überlegt zum 2:1 vollendete. Und zwanzig Minuten vor dem Ende machte der Slowake mit seinem zweiten Tor schließlich alles klar. „Es war ein guter Start in die Rückrunde“, sagte Niklas Stark. „Aber die Motivation, die wir an den Tag gelegt haben, müssen wir jetzt beibehalten.“

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