Eisbären vor dem Spiel gegen Düsseldorf: Oben bleiben - auch ohne Bruno Gervais
Die Eisbären wollen gegen Düsseldorf ohne den verletzten Bruno Gervais die Tabellenspitze behaupten. Einfach wird es nicht. Jens Baxmann sagt: "Wir dürfen in kein Loch fallen."
Berlin - Bruno Gervais ist bei den Eisbären weiterhin präsent. Am Donnerstag humpelte der Verteidiger durch die Katakomben der Arena am Ostbahnhof. Nach seinem Kreuzbandriss ist die Saison für den Kanadier beendet, ob er operiert werden muss und wenn ja, wo, ist derzeit allerdings offen. Für seine Kollegen beginnt hingegen die entscheidende Phase der Hauptrunde, am Wochenende gibt es gleich zwei Duelle mit dem derzeitigen Tabellendritten Düsseldorfer EG. Am Freitag zunächst daheim (Beginn: 19.30 Uhr), am Sonntag dann auswärts.
Wie die Berliner den Ausfall von Gervais kompensieren wollen, darüber gibt es derzeit noch keine endgültige Klarheit. „Ich glaube, es steht außer Frage, dass wir mit Bruno stärker sind. Wir müssen seinen Job jetzt auf mehrere Schultern verteilen“, sagt Trainer Uwe Krupp. Fakt ist, dass zunächst einmal Kai Wissmann in den Kader zurückkehrt. Der 19-Jährige hat in dieser Saison schon einige Spiele für die Eisbären bestritten und dabei durchaus überzeugen können. Krupp ist überzeugt, dass „er einen guten Job machen wird“. Schließlich sei Wissmann das ja schon gelungen, als Gervais wegen seiner Gehirnerschütterung gefehlt hatte.
Dazu kommt: Niemand bei den Eisbären erwartet, dass Wissmann nun die Rolle des gestandenen NHL-Profis Gervais übernimmt. „Diesem Anspruch kann er noch gar nicht gewachsen sein“, sagt Jens Baxmann. Stattdessen müssten jetzt „alle enger zusammenrücken. Denn wir wollen unbedingt vermeiden, dass wir in der Endphase der Saison in ein Loch fallen.“ Die Eisbären sind im Gegensatz zur Konkurrenz in der Deutschen Eishockey-Liga bislang ohne längere Schwächeperiode geblieben und auch wegen dieser Konstanz Tabellenführer.
Damit das so bleibt, muss Gervais auch in der Offensive ersetzt werden. Das gilt vor allem für das Powerplay. Immerhin war der schussstarke Gervais mit fünf Treffern der zweitbeste Schütze der Berliner in Überzahl – seine Tore müssen jetzt andere schießen. „Florian Busch ist sicherlich eine Variante dafür“, sagt Uwe Krupp.
Sollte das nicht klappen und der nach wie vor verletzte Frank Hördler nicht bald gesund werden, bliebe auch noch die Möglichkeit, einen neuen Verteidiger zu verpflichten. „Natürlich machen wir uns darüber Gedanken, aber wir sehen von Tag zu Tag, ob wir vielleicht noch etwas tun müssen“, sagt der Sportliche Leiter Stefan Ustorf. Das klingt nicht so, als wäre bei den Eisbären plötzlich die große Panik ausgebrochen. Die komfortable sportliche Situation gibt dazu derzeit auch keinen Anlass. Jörg Leopold