Hertha BSC nach dem Sieg gegen den 1. FC Union: Nun kann Labbadias Mannschaft wachsen
Bisher lief Hertha den eigenen Zielen und den Erwartungen des Anhangs hinterher. Der Sieg im Derby ist nicht nur daher ein ganz wichtiger Erfolg. Ein Kommentar.
In manchen Regionen ist ein Derbysieg beinahe so wertvoll wie eine Meisterschaft. In Berlin ist es noch nicht ganz so weit, das Stadtduell hat hier in der höchsten Spielklasse kaum Geschichte. Am Freitagabend ereignete sich das erst dritte. Trotzdem hat ein Erfolg im Stadtduell Gewicht, kann er doch, wie im konkreten Fall, eine Initialzündung sein.
Hertha BSC hat gewonnen, zum zweiten Mal hintereinander als Gastgeber. An jenem 22. Mai gewannen die Charlottenburger 4:0 – übrigens auch an einem Freitagabend. Es war ein ganz wichtiger Sieg hin zum Klassenerhalt nach einer für sie chaotischen Spielzeit mit allerhand Irrungen und Wirrungen und letztlich vier Trainern.
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Und auch das frische 3:1 zwei Tage vor dem 2. Advent könnte sich später noch als ein Wendepunkt erweisen.
Bisher lief Hertha den eigenen Zielen und den Erwartungen des Anhangs hinterher. Trotz Rekordausgaben auf dem Transfermarkt im Winter und Sommer 2020 und eines Radikalumbaus der Mannschaft blieb so Vieles vage und unausgegoren. Der 1. FC Union, Aufsteiger aus dem Vorjahr, liegt trotz der Niederlage und weit weniger wirtschaftlicher Potenz immer noch kommod vor den Neureichen aus Westend.
„Der Derbysieg bedeutet uns viel“, sagte Bruno Labbadia. Herthas Trainer verbindet damit die Hoffnung, dass der Erfolg, mithin der erste im heimischen Stadion in dieser Saison, seiner Mannschaft helfen wird. Und damit natürlich auch seiner Arbeit. Immerhin war der Gast aus Köpenick acht Spiele in Folge unbesiegt.
Für Hertha war es allemal ein Sieg fürs Gemüt
Zugegeben, dass Union eine Stunde lang in Unterzahl spielen musste, spielte dem Gastgeber in die Karten. Und trotzdem muss auch so ein Spiel erst einmal gewonnen werden. Gerade von einer Mannschaft, die bislang über wenig Gewissheiten verfügt. Allen voran jene, wie es funktioniert, als Heimmannschaft ein Spiel zu machen.
Dieses mühevolle 3:1 wird Hertha Auftrieb geben. Und Selbstvertrauen verleihen für die kommenden Spiele. Die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel hat Hertha nun bereits bespielt. Mit Ausnahme von Mönchengladbach, Gastgeber am kommenden Samstag, warten von nun an Mannschaften mit überschaubarem Drohpotenzial. Labbadias Mannschaft könnte Plätze gutmachen und weiter wachsen.
Eine Garantie gibt es dafür nicht, erst recht nicht für Hertha. Aber ein Sieg fürs Gemüt war es allemal.