Dembélé-Wechsel zum FC Barcelona: Nun hat Borussia Dortmund viel Geld und ein Problem
Der BVB wollte Härte zeigen im Transfergerangel um Dembélé - allerdings nur so lange, bis der Preis stimmte. Es folgen: neue Sorgen. Ein Kommentar.
So mancher Fußballromantiker hat sich sicher gewünscht, dass endlich mal ein Zeichen gesetzt wird. Dass einem dieser verwöhnten Bengel mal Grenzen aufgezeigt werden. Ousmane Dembélé schwänzte das Training seines Arbeitgebers Borussia Dortmund, weil er trotz Vertrages für einen neuen Arbeitgeber, den FC Barcelona, spielen wollte. Der BVB suspendierte Dembélé und kündigte an, hart in der Causa sein zu wollen.
Das Problem ist nur: Der professionelle Fußball kennt finanziell kaum mehr Grenzen, und weil das so ist, wird Ousmane Dembélé Borussia Dortmund für rund 105 Millionen Euro plus Bonuszahlungen von bis zu 42 Millionen Euro verlassen. Das ist der verrückte Preis, den der FC Barcelona zu zahlen bereit ist für einen Spieler, der sicher außerordentlich veranlagt ist, der aber bislang gerade einmal zwei Spielzeiten im Profifußball absolviert hat. Der verrückte Preis kommt zustande, weil Barcelona verrückte 222 Millionen Euro für Neymar erlöste.
Es war viel Geld da, deswegen musste viel Geld ausgegeben werden. So einfach ist das Fußballgeschäft und so unromantisch ist es auch. Es war von Anfang an klar, dass der BVB nur so lange hart bleiben würde, bis das Angebot aus Barcelona stimmte. Dabei hätten die Dortmunder auch noch in einem Jahr viel für den Hochbegabten bekommen. Aber die Kräfte – der wechselwillige Spieler, seine Berater, der um ihn werbende Verein, die BVB-Aktionäre –, die Dembélé nach Barcelona zerrten, waren eben doch stärker als jede fußballromantische Beteuerung, sich von dem Spieler nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen.
Borussia Dortmund hat jetzt nur ein Problem: Es muss ein neuer Spieler her. Und es muss ganz sicher ein verrückter Preis für ihn gezahlt werden.