Spannendes Center-Trio: Neue Größe und Variabilität für Alba Berlin
Alba Berlins neuer 2,21-Meter-Rieses musste beim Sieg gegen Panathinaikos am Freitag noch zuschauen, dafür entdeckte Johannes Thiemann den Steph Curry in sich.
Bei den großen Jungs von Alba Berlin ist momentan gut was los. Am Freitagabend beim Heimspiel gegen Panathinaikos Athen hatten sich viele Zuschauer schon auf den ersten Auftritt von Neuzugang Christ Koumadje gefreut. Mit beeindruckenden 2,21 Metern Körpergröße ist der Center aus dem Tschad ein Riese unter den Riesen, beim 74:65 Erfolg gegen die Griechen nahm er nur einen Tag nach seiner offiziellen Verpflichtung aber erst mal hinter der Bande Platz. Dafür hatte einer seiner Kollegen seinen großen Auftritt.
Johannes Thiemann spielt zwar ebenfalls Center, interpretiert die Rolle aber deutlich anders, als dies von Koumadje erwartet wird. Thiemann ist „nur“ 2,06 Meter groß, dafür sehr beweglich – und mittlerweile mit einem sehr soliden Wurf ausgestattet. Gegen Panathinaikos versenkte er im letzten Viertel innerhalb von zwei Minuten und 22 Sekunden vier Dreier in Folge und ließ wenig später noch einen Korbleger folgen. Aus einem 50:53 machte er fast im Alleingang ein 64:55.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können]
„Er hat das Spiel für uns gewonnen“, sagte Albas Kapitän Niels Giffey bei „Magentasport“ und TV-Experte Pascal Roller änderte Thiemanns Spitznamen kurzerhand von „JT“ zu „J Curry“. Ein Dreierspezialist wie der dreifache NBA-Champions wird Albas Center sicher nicht mehr, aber seine Fortschritte sind klar erkennbar. „Ich fühle mich immer wohler von draußen. Den ersten Wurf musste ich nehmen“, sagte Thiemann. „Dann hab ich es gefühlt. Basketball hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun.“
Das Selbstvertrauen aus dem Erfolg gegen die Griechen kann Alba gut gebrauchen, denn am Sonntag (18 Uhr, Magentasport) steht schon das nächste schwierige Heimspiel an. Mit Crailsheim ist der Tabellenzweite zu Gast beim Tabellendritten. Vor nicht einmal drei Wochen haben die Berliner das Hinspiel in Baden-Württemberg sehr deutlich gewonnen, daraus sollte man aber keine falschen Schlüsse für Sonntag ziehen. „Die spielen eine überragend gute Saison und richtig guten Basketball. Die stehen nicht umsonst da oben“, sagte Manager Marco Baldi der dpa.
Nachdem sich das Team wochenlang aufgrund der vielen Verletzungen nahezu von selbst aufgestellt hat, hat Trainer Aito Garcia Reneses mittlerweile wieder mehr Auswahl. Gegen Panathinaikos stand Giffey erstmals nach zwei Monaten Pause wieder auf dem Feld. Louis Olinde dürfte ebenfalls nicht mehr allzu lange fehlen. Dadurch ergeben sich schon fast Luxusprobleme: Ein einsatzfähiger Spieler muss momentan in Zivil zuschauen.
Am Freitag war das noch Koumadje, es ist aber durchaus möglich, dass er am Sonntag zumindest ein paar Minuten zum Einsatz kommt. Der junge Center Kresimir Nikic stand gegen Panathinaikos im Kader, blieb aber die gesamten 40 Minuten auf der Bank. Mit der fortschreitenden Integration von Koumadje dürfte Nikics Rolle demnächst noch kleiner werden. Denn mit dem Neuzugang sowie den formstarken Thiemann und Ben Lammers wird Alba auf den großen Positionen noch variabler. Vielleicht schon am Sonntag.