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Die Fifa kommt nicht zur Ruhe.
© Reuters

Fifa-Skandal: Neue Chance für Michel Platini: Immer so weiter

Michel Platini ist weiter im Rennen um die Fifa-Präsidentschaft. Für Johannes Nedo ist damit klar, dass die Fifa kein wirkliches Interesse an fundierten Reformen hat. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Johannes Nedo

Es ist ja wirklich einiges niedergeprasselt auf die Fifa in den vergangenen Wochen und Monaten. Strafverfolgungsbehörden ermitteln gegen zahlreiche Funktionäre und sogar die prominentesten Köpfe des Fußball-Weltverbands sind derzeit suspendiert: Fifa-Präsident Joseph Blatter und sein Vize Michel Platini, zugleich Chef des europäischen Verbands Uefa. Angesichts dieser dramatischen Turbulenzen könnten naive Fußballfans nun damit rechnen, dass sich die Fifa zu einem echten Neuanfang durchringt. Doch das Ergebnis der Dringlichkeitssitzung des Fifa-Exekutivkomitees am Dienstag widerlegt diese Hoffnungen.

Die Wahl zum neuen Präsidenten soll wie geplant am 26. Februar in Zürich stattfinden, sie wird nicht nach hinten verlegt. Und sogar der Kandidat Platini ist dafür noch nicht aus dem Rennen. Auch wenn der Franzose derzeit suspendiert ist, stelle dies kein Problem für die entscheidende Integritätsüberprüfung dar, teilte die Fifa mit. Der Check könne auch einfach nach dem Ende von Platinis Sperre durchgeführt werden.

Die Fifa und ihre Vertreter sind absolut nicht gewillt, wirkliche Veränderungen in dem skandalumtosten Verband herbeizuführen. Dass die Fifa-Oberen selbst unter dem höchsten Druck der Staatsanwälte, Politiker, Medien und sogar der Sponsoren an Platini festhalten, zeigt vor allem eines: Sie wollen die Wahl so schnell wie möglich durchziehen, anstatt sich die Zeit zu nehmen, um fundierte Reformen anzugehen und die Fifa für vertrauenswürdige Persönlichkeiten außerhalb des Fußballs zu öffnen. Augen zu und durch, lautet weiter ihre Devise. In der Hoffnung, dass danach wieder die alte Ruhe einkehrt und sie so weitermachen können wie bisher.

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