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Tote Hose. Im Normalfall würden zur Zeit zwei NBA-Teams und ein NHL-Team im Staples Center von Los Angeles spielen.
© Robyn Beck,AFP

Corornavirus und Profisport in Nordamerika: NBA und NHL hoffen auf den Mai

Im nordamerikanischen Sport könnte es im Basketball und Eishockey schon in diesem Monat mit Geisterspielen weitergehen. Ein Überblick über den Stand der Dinge.

Ein volles und lautes Arrowhead Stadium in Kansas City, kein freier Platz im Staples Center von Los Angeles und genauso viele Menschen im Yankee Stadium in New York wie gewohnt. So stellt sich US-Präsident Donald Trump die Zeit nach der Corona-Krise vor. „Wir wollen, dass es so wird, wie es war.“ Und dies werde schneller gehen, als viele erwarteten, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington. Die „neue Normalität“ werde seiner Ansicht nach der Zustand wie vor drei Monaten sein. Er wolle, dass die Stadien bei Baseball- und Football-Spielen wieder voll seien und nicht drei oder vier Sitze zwischen den Zuschauern frei sein müssten.

Einen Zeithorizont für das Szenario nannte Trump nicht und gab zu: „Es könnte länger dauern.“ Aber die Bundesstaaten gingen nach und nach bereits Schritte in diese Richtung. Die Hoffnungen des Präsidenten auf eine baldige Rückkehr zu Live-Sport in den großen Ligen steht allerdings im Widerspruch zu den Aussagen seines Gesundheitsberaters Anthony Fauci.

„Ich würde gerne alle Sportarten zurück haben können“, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten in einem Interview der „New York Times“. „Aber als ein Gesundheitsbeamter, Arzt und Wissenschaftler muss ich jetzt sagen, wenn man sich das Land anschaut, sind wir dazu noch nicht bereit.“ In manchen Sportarten sei es machbar, das zu schaffen. „Aber im Moment sind wir es nicht.“ In den USA gibt es mehr als eine Million positiv auf Corona getestete Menschen.

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Fauci betonte die Notwendigkeit, erst einmal einen Impfstoff haben zu müssen, um über Zuschauer auf den Rängen nachdenken zu können. Aber auch ohne Zuschauer sei es eine schwierige Aufgabe, die Spieler und beteiligten Menschen zu schützen, sagte er. „Wenn du die Sicherheit nicht garantieren kannst, musst du leider in den sauren Apfel beißen und sagen: „Wir müssen in dieser Saison möglicherweise auf diesen Sport verzichten““, sagte er.

Ein Überblick über die Debatten und Gerüchte rund um den US-Sport:

BASKETBALL
Saison unterbrochen seit 11. März. Hauptrunde noch nicht beendet, Play-offs stehen noch aus.
Gibt es das Happy End für alle Basketball-Fans in Disney World? Nach Informationen eines „The Athletic“-Reporters überlegt die NBA, den Freizeitpark in Florida für Spiele zu nutzen. Mehr Details sind bislang nicht bekannt. Sicher ist: Die Liga hat ihre Teams zuletzt darüber informiert, dass Spieler frühestens am 8. Mai wieder auf die Club-Gelände und dort die Einrichtungen nutzen dürfen: Maximal je vier Spieler und ohne jegliche Form der Zusammenarbeit. Ein zwei gegen zwei ist also verboten, Trainer sind nicht erlaubt. Am Donnerstag (Ortszeit) berichtete CNBC, dass es mehrere Manager, Besitzer und Agenten gebe, die einen Abbruch der Saison wollen. „Das stimmt absolut nicht. Keiner, den ich kenne, sagt sowas“, schrieb NBA-Supestar und Lakers-Profi LeBron James daraufhin auf Twitter.

EISHOCKEY
Saison unterbrochen seit 13. März. Hauptrunde noch nicht beendet, Play-offs stehen noch aus.
In der NHL gibt es die Hoffnung auf einen ersten kleinen Schritt zurück zur Normalität, die sogenannte Phase zwei. Wann genau man in diese Phase zwei eintreten könne, in der Spieler in Kleingruppen in den Trainingszentren arbeiten dürften, sei unklar, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch (Ortszeit). Die NHL geht von einem Zeitpunkt Mitte oder Ende Mai aus. Allerdings schränkte die Liga sinngemäß auch ein, dass sich die Situation dafür gut entwickeln müsse und es keine Wettbewerbsverzerrung geben darf. Am Donnerstag legte NHL-Boss Gary Bettman nach und sagte eine Verzögerung der neuen Saison um bis zu zwei Monate werde in Betracht gezogen, um die unterbrochene Spielzeit zu beenden. Was gut für Leon Draisaitl wäre, der Kölner in Diensten der Edmonton Oilers führt in der Scorerwertung der Liga.

FUSSBALL
Saison seit 13. März unterbrochen. Zwei Spieltage absolviert, Play-offs stehen noch aus.
Aus der MLS kommen zuletzt nur Mitteilungen über neue Wohltätigkeitsaktionen in der Corona-Krise - Ideen dazu, wie es in der so kurz nach dem Saisonstart schon wieder unterbrochenen Liga weiter gehen soll, kommen dagegen nicht vor. Wann Mitbesitzer David Beckham also das erste Heimspiel des FC Inter Miami erlebt, ist völlig offen.

BASEBALL
Für den 26. März geplanter Saisonstart verschoben.
Die MLB musste ihren Saisonstart verschieben und wirkt am aktivsten bei der Suche nach einer Lösung. Wie die Nachrichtenagentur AP zuletzt berichtete, gibt es Überlegungen, die 30 Mannschaften in drei Divisionen aufzuteilen und so die Strecken zwischen den Teams zu verkürzen. Auch der Plan einer großen Quarantäne an einem oder mehreren Spielorten scheint noch nicht verworfen. Zur Debatte stehen dafür allem Anschein nach die Staaten Arizona, Florida und Texas. Gerüchteweise ist als Startdatum der Saison der 4. Juli das Ziel - der Unabhängigkeitstag der USA.

AMERICAN FOOTBALL
Saisonstart geplant für 10. September.
Seit Montag hat die Trainingszeit auch für die Teams ohne neuen Cheftrainer begonnen - virtuell, von zu Hause und ohne Nutzung der Trainingszentren. Das ist erst wieder erlaubt, wenn alle 32 Teams unter Berücksichtigung der Regeln in ihrem jeweiligen Bundesstaat die Chance dazu haben. Clubs durften ihren Spielern Material nach Hause schicken, der Wert durfte 1500 Dollar (rund 1370 Euro) aber nicht übersteigen. In der kommenden Woche will die NFL laut Informationen der Nachrichtenagentur AP den Spielplan für die neue Saison veröffentlichen. Die NFL-Saison soll am 10. September beginnen, der Super Bowl ist für den 7. Februar 2021 in Tampa vorgesehen - der Spielplan enthält aber sowohl eine Variante mit späterem Start, als auch eine mit einem deutlich späteren Termin für das Finale. Und auch Partien auf neutralem Boden und ohne Fans stehen wohl zur Debatte. (dpa)

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