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IOC-PRäsident Thomas Bach bei der Abschlussfeier von Rio.
© AFP

Olympia 2016 in Rio: Nach den Spielen: Der Betrug geht weiter

Die Spiele in Rio mögen formal beendet sein. Aber die Tricksereien und Betrügereien rund ums Thema Doping sind noch lange nicht vorbei.

Nein, die Olympischen Spiele sind am Sonntag in Rio nicht zu Ende gegangen. Formal vielleicht, weil kein Flämmchen mehr brennt. Aber all die Ergebnislisten sind leider noch nicht geschlossen. Auch die Spiele von 2008 in Peking sind schließlich noch einmal fortgesetzt worden. Erst am vergangenen Freitag hat das Internationale Olympische Komitee noch einmal drei russische Leichtathleten nachträglich wegen Dopings disqualifiziert, darunter eine Silbermedaillengewinnerin mit der 400-Meter-Staffel.

Nun sind diesmal zwar keine russischen Staffeln in der Leichtathletik am Start gewesen. Aber das heißt ja nichts. Die Spiele in Rio waren keineswegs sauberer als bisher, nur weil einige Athleten schon vorher ausgeschlossen waren. Das Internationale Olympische Komitee hatte zwar wieder einmal ein großartiges Kontrollprogramm angekündigt.

"Schlimmste Kontrollen der lympischen Geschichte"

Doch der ARD-Journalist Hajo Seppelt berichtete von zahlreichen Ungereimtheiten, von Verwechslungen bei Proben, mangelhaften und anderen Verletzungen internationaler Kontrollstandards. „Manche bezeichnen das als die schlimmsten Kontrollen der olympischen Geschichte“, sagte Seppelt, „und zwar Leute, die selber Jahrzehnte lang dabei waren.“

Die Spiele in Rio haben gezeigt, dass die Dopingbekämpfung keinen Schritt vorangekommen ist. Auch das kann sich übrigens das Internationale Olympische Komitee ankreiden. Es fehlt nicht nur das Geld für bessere Kontrollen, für mehr Forschung. Es fehlt vor allem der sportliche Ehrgeiz, um an der Situation etwas ändern zu wollen.

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