Bestätigung der DFL: Montagsspiele werden abgeschafft
Bei den Fans gab es immer Protest gegen Spieltermine am Montagabend. Ab der Saison 2021/22 wird es an diesem Tag keine Begegnungen mehr geben.
Schluss mit den Montagsspielen in der Bundesliga - die Clubvertreter haben auf die immer heftigeren Fan-Proteste reagiert. Die ungeliebten Anstoßzeiten werden im neuen Fernsehvertrag von der Saison 2021/22 an gestrichen, wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Mittwoch erstmals bestätigte. Darauf haben sich die 18 Vereine geeinigt.
Damit soll ein Dauerstreit mit der Fanszene beendet werden. Künftig sollen mehr Begegnungen am Sonntag ausgetragen werden. „Stattdessen sind mit Blick auf die Starter in der Europa League pro Saison fünf weitere und damit insgesamt zehn Entlastungsspiele am Sonntag geplant“, heißt es in einer Erklärung.
Der bis zum 30. Juni 2021 gültige Fernsehvertrags enthält fünf Montagabend-Begegnungen pro Saison. Dieser Verpflichtung wollen die 18 Vereine auch bis dahin nachkommen, zumal sie dem Fernsehvertrag zugestimmt hatten. Die DFL hatte die veränderte Stimmungslage zuletzt bei zwei Versammlungen der Erst- und Zweitliga-Vertreter abgeklopft. Der TV-Vertrag bringt dem Profifußball von 2017/2018 bis 2020/2021 insgesamt 4,64 Milliarden Euro.
Offen sind weiter die Anstoßzeiten der Zweiten Liga. Möglicherweise wird hier das schon traditionelle Montagsspiel künftig samstags ausgetragen. Die DFL hatte die ungeliebten Anstoßzeiten bislang vor allem mit den Belastungen der Vereine begründet. Europa-League-Starter hätten immer wieder darum gebeten, nach internationalen Spielen am Donnerstag nicht bereits wieder am Samstag antreten zu müssen.
Michael Gabriel sieht als Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) in Frankfurt am Main die Abschaffung der Montagsspiele als „Signal, dass der Fußball zuhört. Ich bin sicher, dass das in der Fanszene ganz, ganz positiv aufgenommen wird“, sagte er.
Fanproteste für den 13. Spieltag angekündigt
Am Dienstag hatte die Fanszene einen bundesweiten Stimmungsboykott und Protest-Aktionen gegen Spiele unter der Woche für den 13. Spieltag angekündigt. In der Erklärung, die von vielen Ultra-Gruppen unterstützt wird, heißt es: „Diese Entwicklung darf von uns Fans nicht hingenommen werden, denn nur wir können mit geschlossenem und starken Protest diesem Trend entgegenwirken! Im Sinne eines Fußballs für die Fans und nicht eines des finanziellen Profits.“
Viele Fans protestieren seit langem gegen arbeitnehmerunfreundliche Spiele unter der Woche. Bereits Ende September hatten Zuschauer in den ersten drei Ligen mit einem Stimmungsverzicht ihren Unmut über die ihrer Meinung nach immer weiter wachsende Kluft zwischen Anhängern, Vereinen und Verbänden sowie die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball ausgedrückt. Der 13. Spieltag findet vom 30. November bis zum 3. Dezember statt. Erstmals in dieser Saison gibt es dann in der höchsten deutschen Spielklasse mit dem Duell des 1. FC Nürnberg gegen Bayer Leverkusen auch wieder ein Montagsspiel. (dpa)
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