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Der nächste Schumacher im Rennanzug. Michaels Sohn Mick.
© AFP/Hartmann

Motorsport: Mick Schumacher startet in Spa

Der Circuit de Spa-Francorchamps galt als Michael Schumachers Wohnzimmer. Nun startet dort auch sein Sohn Mick. Nach seinem Unfall und der Fraktur eines Mittelhandknochens ist der Teenager wieder fit..

Diese Strecke ist mehr als jede andere mit dem Namen Schumacher verbunden. 7,004 Kilometer lang, mitten in den Ardennen, die legendäre Mutkurve Eau Rouge - sechs Mal gewann Michael Schumacher auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Schumacher bestritt dort am 25. August 1991 sein erstes Formel-1-Rennen, er holte dort 2004 seinen siebten und letzten WM-Titel. Schumacher feierte dort sein 20-Jähriges Jubiläum in der Formel 1, er absolvierte dort auch sein 300. Formel-1-Rennen.

Ab diesem Freitag gibt sein Sohn Mick im Formel-4-Wagen auf dem Klassiker-Kurs Gas. Zunächst in der Qualifikation, am Samstag und Sonntag dann bei insgesamt drei Rennen. Nicht mal zwei Wochen nach seinem Unfall auf dem Red Bull Ring in der Steiermark will der 16-Jährige wieder angreifen. Die Fraktur eines Mittelhandknochens unterhalb des rechten Daumens bremst ihn nicht.

„Es hat sich glücklicherweise bewahrheitet, was mir schon in Österreich gesagt wurde: dass der Bruch sehr unkompliziert ist“, erklärte Mick Schumacher, der bislang einen Saisonsieg vorweisen kann, jüngst nach einer weiteren Untersuchung. „Insofern sollte in Spa alles normal laufen.“ Aber was ist schon normal, wenn die Namen Schumacher und Spa-Francorchamps zusammen auftauchen? Vater Michael wurde vor knapp drei Jahren zum Ehrenbürger von Spa ernannt. „Ich habe ja die Strecke in Spa schon immer als mein Wohnzimmer bezeichnet, nun habe ich auch die offizielle Bestätigung, dass ich hier 'wohnè“, hatte er damals bei der Zeremonie im Hôtel de Ville der belgischen Stadt gesagt.

Vater Michael verbindet mit dem Kurs sehr viel

Schumachers Liste der Erfolge auf dem Kurs ist lang. Die Verbundenheit war immer groß. Das zeigte auch eine Aktion für den gebürtigen Rheinländer nach seinem schweren Ski-Unfall am 29. Dezember 2013 in den französischen Alpen. Ein paar Wochen danach trafen sich mehrere Hundert Fans auf der Rennstrecke in Spa. Mit Ferrari-Fahnen oder lebensgroßen Pappfiguren gingen sie zum „Michael Schumacher Fan Tribut“ den Kurs ab.

Der siebenmalige Weltmeister, der seinen letzten Titel - wo sonst?! - vor elf Jahren in Spa perfekt gemacht hatte, befindet sich weiter in der Rehabilitation zu Hause im schweizerischen Gland. Der 46-Jährige hatte sich bei dem Sturz im Skigebiet oberhalb von Méribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.

Ende Mai hatte seine Managerin Sabine Kehm, die nun auch Sohn Mick bei dessen Formel-4-Auftritten begleitet, noch einmal darauf hingewiesen, dass noch immer ein weiter Weg vor dem zweifachen Familienvater liegt. Natürlich werde es für alle, die beteiligt sind, ein langer Kampf, hatte sie in einem Videointerview für einen Sponsor gesagt. Man sei jedoch glücklich, diesen Kampf annehmen zu können. (dpa)

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