Fifa-Affäre: Michel Platini: "Es war eine Sache von Mann zu Mann"
Uefa-Präsident Michel Platini wehrt sich gegen die Korruptionsvorwürfe. Für die 1,8 Millionen Euro, die er vom Fifa-Chef Blatter erhielt, habe er "wirklich gearbeitet".
Der suspendierte Uefa-Präsident Michel Platini hat indirekt eingeräumt, dass es für die 1,8-Millionen-Euro-Zahlung an ihn von Fifa-Präsident Joseph Blatter keinen schriftlichen Vertrag gab. Es sei eine Sache von Mann zu Mann gewesen, sagte der Franzose in einem Interview der Zeitung „Le Monde“ (Montag). Er habe auch gelernt, dass laut Schweizer Recht ein mündlicher wie ein schriftlicher Vertrag sei.
Blatter, der von der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes ebenfalls für 90 Tage gesperrt wurde, hatte Platini 2011 zwei Millionen Schweizer Franken gezahlt. Der 79 Jahre alte Schweizer hatte gesagt, die Zahlung gehe auf ein „Gentlemen's Agreement“ zurück.
Das Geld wurde allerdings mit einer Verspätung von neun Jahren überwiesen. Platini hatte es für seine Dienste von 1999 bis 2002 bekommen. Er habe unter anderem an der Reform des weltweiten Kalenders gearbeitet und am sogenannten „Goal Projekt“. Dann habe er Blatter auf dessen Reisen begleitet. „Kurzum, ich habe wirklich gearbeitet, und viele Menschen können das bezeugen“, sagte Platini.
Der Chef der Europäischen Fußball-Union beklagte sich, dass er nun mit allen anderen in einen Sack gesteckt werde. Er finde es schändlich, dass er durch den Dreck gezogen werde. (dpa)