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Norbert Meier ist nicht mehr länger Trainer in Kaiserslautern.
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Trennung am 59. Geburtstag: Meier nicht mehr Kaiserslautern-Trainer

Es hatte sich angedeutet, nun ist es Gewissheit: Die Niederlage gegen Aue hat Norbert Meier seinen Posten beim 1. FC Kaiserslautern gekostet.

Erst bekam Norbert Meier Gratulationen zu seinem 59. Geburtstag, dann gab's die Freistellung vom 1. FC Kaiserslautern. Der 20. September 2017 wird dem Fußballlehrer lange in Erinnerung bleiben. Nach der 0:2-Niederlage am Dienstagabend gegen Erzgebirge Aue trennte sich der abgestürzte Traditionsverein wie erwartet von seinem Coach.

„Wir reagieren mit dieser Entscheidung, die uns nicht einfach gefallen ist, auf die anhaltende sportliche Situation“, sagte Sportdirektor Boris Notzon am Mittwochmorgen. Er dankte Meier für dessen Engagement, fügte aber an: „Die letzten beiden Spiele hinterließen bei uns nicht mehr das Gefühl, dass wir in dieser Konstellation die dringend benötigte Wende schaffen.“

Die dritte Niederlage nacheinander besiegelte das Aus für Meier. Während sich Notzon nach dem Spiel nicht mehr vor der Kamera geäußert hatte, fand Meier nach einer kurzen Besinnungsphase deutliche Worte. „Ich mache mir Gedanken, was mit der Mannschaft ist. Alles andere prallt an mir ab. Die Einsamkeit ist schon mal da, das wird sich aber auch wieder geben“, sagte Meier. Dass die Entlassung ausgerechnet an seinem Ehrentag kommt, wird Meier die Geburtstagslaune nicht vertreiben. „Man will jeden Tag genießen und das mache ich auch“, erklärte er.

Meier kennt die Mechanismen im Profi-Fußball. Nach dem MSV Duisburg 2005, Dynamo Dresden 2007 und dem SV Darmstadt 98 im Dezember 2016 ist Kaiserslautern die vierte Trainerstation, die vorzeitig wegen ausbleibendem Erfolg endet. Meier hatte die Roten Teufel am 3. Januar 2017 nur einen Monat nach seiner Demission in Darmstadt als Cheftrainer übernommen. Bis zum Schluss kämpfte Lautern gegen den Abstieg und rettete sich als 13. erst sehr spät.

In der neuen Spielzeit legte der FCK den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin. Als einziges Team in der 2. Liga sind die Pfälzer noch sieglos und rangieren mit nur zwei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Somit muss der viermalige Deutsche Meister schon früh wieder um seine Existenz im Profifußball bangen. „Das ist eine Situation, die ist ganz, ganz schlimm. Wir haben die Gewissheit, dass wir bis zum letzten Spieltag Abstiegskampf haben“, sagte Notzon im „Kicker“.

Das Training werden übergangsweise Manfred Paula, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, und U19-Trainer Alexander Bugera leiten. Bis zum nächsten Auswärtsspiel am kommenden Montag bei Union Berlin soll ein neuer Coach gefunden werden. Namen wie Kosta Runjaic, der die Pfälzer bereits zwischen 2013 und 2015 trainierte und vor gut einem Jahr bei 1860 München entlassen wurde, werden gehandelt. (dpa)

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