Champion des Jahres: Max Hoff gewinnt Sportlerwahl
Kanu-Weltmeister Max Hoff ist von seinen Sportlerkollegen zum Champion des Jahres gekürt worden. Das hat viele Gründe.
Beim dritten Mal hat’s geklappt. Zweimal in Folge war er zuvor schon nominiert worden – und am Ende doch knapp unterlegen. Am Donnerstag nun durfte Kanu-Weltmeister Max Hoff vor Freude die Arme in Höhe werfen, nachdem er in der Türkei von seinen Kollegen zum „Champion des Jahres“ gekürt worden war. „Ich bin den anderen Sportlern unendlich dankbar, dass sie meine Leistung wertschätzen und mich gewählt haben“, sagte er im Robinson Club Camyuva, wo das Event im Rahmen eines gemeinsamen Sportlerurlaubs stattfand. Hoff brauchte eine Weile, bis er die richtigen Worte für das fand, was sich gerade zugetragen hatte, so perplex war er.
Eigentlich habe er diesmal nicht damit gerechnet, überhaupt nominiert zu werden, stammelte er dann immer noch sichtlich gerührt. „Aber wahrscheinlich haben bei der Wahl auch die Verdienste aus den Vorjahren eine Rolle gespielt.“ Tatsächlich hatte Hoff in diesem Jahr bei der WM im ungarischen Szeged Gold im Vierer und über die nicht-olympischen 5000 Meter gewonnen; einen anderen Einzeltitel verpasste er auch aufgrund von Verletzungssorgen zu Beginn der Saison. Hoffs Erfolge im ruhigen Wasser sind aber auch deshalb erstaunlich, weil er sich vor vier Jahren durchs Wildwasser pflügte. Das erkennen die Kollegen an, glaubt auch Hoff: „Der Titel hier ist fast mehr wert als ein WM-Titel, weil er von den Sportlern kommt.“
3800 von der Sporthilfe geförderten Athleten hatten zunächst in einer Online-Abstimmung die fünf Nominierten gewählt, unter denen während des einwöchigen Events in der Türkei dann die Entscheidung fiel. Neben dem 29 Jahre alten Kanuten waren die Weltmeister Matthias de Zordo (Speerwerfen), David Storl (Kugelstoßen), Eric Frenzel (Nordische Kombination) und Vize-Weltmeister Sascha Klein (Turmspringen) für die Wahl nominiert. „Ich hätte mich auch für alle anderen gefreut“, sagte Max Hoff schließlich noch, und man ist geneigt, ihm das zu glauben. Immerhin präsentiert er sich zu allererst bodenständig und zurückhaltend. Sein Sport bringt das mit sich. „Man kann nicht reich werden damit oder aussorgen“, erklärt er und muss schmunzeln: „In einer Randsportart muss man vielleicht ein bisschen verrückt sein. Da macht man seinen Job eben aus Leidenschaft und nicht, um damit Geld zu verdienen.“
Umso mehr dürfte sich Max Hoff über die mit seinem neuen Titel einhergehenden Präsente freuen: Es gibt einen Smart und einen Gutschein für eine Traumreise seiner Wahl. Bis Olympia 2012 wird er sich den Reiseluxus aus Trainingsgründen jedoch nicht leisten. Eben doch ganz sportverrückt – und bescheiden.
Katrin Schulze
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