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Souveräner Auftritt. Marvin Plattenhardt bestritt seine ersten beiden Länderspiele für Deutschland.
© dpa

Fußball-Nationalmannschaft: Marvin Plattenhardt: Das Warten hat ein Ende

Herthas Plattenhardt darf in seinem zweiten Länderspiel 35 Minuten vorspielen - und hinterlässt einen guten Eindruck.

Beim zweiten Mal ging alles schon viel schneller, kein Vergleich zur Premiere am vergangenen Dienstagabend. Da hatte Marvin Plattenhardt noch minutenlang wie bestellt und nicht abgeholt an der Seitenlinie herumgestanden, ehe er sein Debüt in der A-Nationalmannschaft feiern durfte; es gab einfach keine Unterbrechung, das Länderspiel gegen Dänemark lief und lief und lief. Am Ende reichte es für Plattenhardt, Herthas ersten echten Nationalspieler seit Jahren, immerhin für 120 Sekunden plus Nachspielzeit. Vom emotionalen Wert seines ersten Länderspiels mal ganz zu schweigen.

Am Samstagabend in Nürnberg, beim lockeren 7:0-Sieg des Nationalteams in der WM-Qualifikation gegen San Marino, durfte Plattenhardt nun schon deutlich länger vorspielen. Bundestrainer Joachim Löw brachte den Außenverteidiger nach 55 Minuten und ganz positionsgetreu für den Mann, der hinten links in der Viererkette seit geraumer Zeit das Näschen vorn hat, wie der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann sagen würde: für Jonas Hector. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Kölner allerhögschde Wertschätzung bei Löw genießt und Stand heute als gesetzt für die kommenden, großen Aufgaben und Turniere gilt. Allerdings, und das ist eine gute Nachricht für Plattenhardt und Hertha BSC, hat der Berliner Profi den Abstand zu Hector im Speziellen und zum Nationalteam im Allgemeinen in den vergangenen Monaten mit guten Leistungen beständig verkürzt.

Plattenhardt könnte perspektivisch eine echte Alternative für eine Position in der deutschen Viererkette sein. Selbst die streng durchstrukturierten Leistungszentren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) spucken ja nicht jedes Jahr talentierte Linksfüße aus, die das Zeug für anspruchsvolle Planstellen wie die eines Außenverteidigers mitbringen.

Im Nürnberger Stadion, seiner alten Wirkungsstätte, zeigte der 25-Jährige, was sie auch bei Hertha BSC an ihm mögen: Plattenhardt benötigte keine große Anlaufzeit, er spielte unbekümmert nach vorn und hatte viele gute Szenen. Das lag freilich auch an der überschaubaren fußballerischen Klasse der San Marinesen, die im Alltag fast ausnahmslos bürgerlichen Berufen nachgehen. Trotzdem darf sich Plattenhardt durchaus etwas darauf einbilden, dass ihm Bundestrainer Löw die Rolle als erster Mann bei Standardsituationen übertrug. Im Nationalteam gibt es schließlich noch andere Spieler mit feinen Fußgelenken, wenngleich die großen Stars derzeit fehlen.

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