Deutsches EM-Aus: Mario Gomez: "Die Enttäuschung geht tief"
Stürmer Mario Gomez spricht über das Ausscheiden gegen Italien und seine persönliche Bilanz bei dieser Europameisterschaft.
Herr Gomez, was ist heute schiefgegangen?
Vieles. (Lange Pause) Es fällt mir schwer, so kurz nach dem Spiel Richtiges zu sagen.
Versuchen Sie es doch mal!
Was soll ich sagen? Vielleicht: Einmal mehr kurz davor und das Ziel nicht erreicht. Das ist so bitter.
Die Aufstellung des Bundestrainers hatte ein wenig überrascht. Was war denn der Plan für das Spiel?
Da möchte ich, da kann ich noch nicht drüber sprechen. Die Enttäuschung geht tief und ist noch frisch. Man kann dann immer die Taktik vorschieben, aber wir sind auf dem Platz und müssen das regeln. Das haben wir heute aber nicht geschafft. Wir haben alle einen großen Traum gehabt, wir haben alle sehr daran geglaubt. Und jetzt fahren wir nach Hause mit leeren Händen.
Hat das 0:1 die Mannschaft aus der Bahn geworfen?
Ja, natürlich, klar. Das sollte nicht passieren, aber: Italien hat das einfach gut gespielt.
Bis zu diesem 0:1 sah das Spiel Ihrer Mannschaft ganz gut aus. Die deutsche Elf hatte die besseren Chancen.
Es sind nicht die Chancen, die ein Spiel entscheiden. Das Glück, das du in solchen Szenen dann auch mal brauchst, war nicht auf unserer Seite. Die Italiener haben ein Team mit sehr fähigen Einzelspielern. Trotzdem haben wir an uns geglaubt.
Wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus?
Die ist doch völlig egal. Jeder Einzelne ist enttäuscht, dass muss erst einmal verarbeitet werden. Glauben Sie mir, ich wäre sehr gern Europameister geworden. Aber das haben wir nicht geschafft.
Ist das jetzt aufgehoben oder aufgeschoben?
Ja, ja, ich weiß, die Mannschaft ist noch jung. Aber trotzdem, das macht ja jetzt auch keinen Spaß, über etwas in zwei Jahren zu erzählen. Wir wollten jetzt den Pokal holen. Wir haben doch gespürt, wie groß der Respekt der Gegner vor uns war.
Hat am Ende die raffiniertere Mannschaft gewonnen?
Nachher hat man immer leicht reden. Wir haben es heute einfach nicht auf den Platz bekommen.
Aufgezeichnet von Michael Rosentritt.