Borussia Dortmund nur 2:2 in Paderborn: Marco Reus nach schwerem Foulspiel erneut verletzt
Borussia Dortmund verspielt beim SC Paderborn eine 2:0-Führung und bleibt damit weiter im Tabellenkeller. Marco Reus trifft zunächst - muss in der zweiten Halbzeit aber wegen des Verdachts auf Außenbandriss ausgewechselt werden.
Sieg verschenkt, Marco Reus verloren - bei Borussia Dortmund ist die Ernüchterung zurück. Nur einen Spieltag nach dem ermutigenden Sieg über Mönchengladbach herrschte beim Revierclub erneut Katzenjammer. Im Bundesliga-Duell beim Aufsteiger SC Paderborn musste sich Trainer Jürgen Klopp nicht nur mit einem überflüssigen 2:2 begnügen, sondern auch den erneuten Ausfall des Angreifers verkraften. „Jetzt stehen wir hier mit fast nichts. Und Marco liegt im Krankenhaus. Keine Ahnung, was mit ihm ist. Aber alle haben mich angeschaut, als sei eine Katastrophe passiert. Das ist schwer zu verarbeiten“, klagte der Fußball-Lehrer.
Vor 15 000 Zuschauern in der ausverkauften Benteler-Arena rissen der Paderborner Torschützen Lukas Rupp (59. Minute) und Mahir Saglik (81.) die Gäste aus allen Träumen vom zweiten Sieg in Serie. Selbst die Führung durch Pierre-Emerick Aubameyang (12.) und Reus (45.) konnte der Borussia nicht die Verunsicherung nehmen. Klopp war sichtlich verärgert: „Das ist erneut kein guter Tag für uns. Jeder der glaubt, dass wir wach werden und auf einem Europapokal-Platz stehen, der täuscht sich.“ Vor allem das folgenschwere Foul von Marvin Bakalorz (64. Minute) an Reus brachte den Fußball-Lehrer auf die Palme. In der ersten Wut stürmte er nach dem Abpfiff auf den Platz und beschimpfte den Paderborner Mittelfeldspieler.
Reus droht Verletzungs-Aus bis zur Winterpause
Laut erstem Bulletin von Sportmanager Michael Zorc droht Reus erneut eine längere Zwangspause möglicherweise bis zur Winterpause: „Es besteht Verdacht auf einen Außenbandriss und auch das Syndesmoseband ist wohl in Mitleidenschaft gezogen.“ Darüber hinaus beklagte Klopp eine Fehlentscheidung von Schiedrichter Wolfgang Stark. Der Treffer von Kevin Großkreutz (80.) zum möglicherweise vorentscheidenden 3:1 für den BVB wurde wegen angeblicher Abseitsstellung des Schützen nicht anerkannt. „Dann steht es 3:1 und das Ding ist gegessen“, kommentierte Klopp. Ähnlich frustriert war Sportdirektor Zorc: „Das war ein Scheiß-Nachmittag.
Das 2:2 fühlt sich an wie eine Niederlage.“ Die Körpersprache der Profis im Anschluss an die Partie verriet mehr als tausend Worte. Sichtlich niedergeschlagen schlichen die Borussen vom Platz - begleitet von den Jubelgesängen der begeisterten Paderborner Fans. Anders als die Dortmunder hatten die Gastgeber allen Grund zur Freude. „Da kann man nur den allergrößten Respekt haben. Wie das Team nach dem 0:2 zurückgekommen ist - gegen eine Weltklassemannschaft. Für uns ist das ein überragendes Ergebnis“, schwärmte SC-Trainer André Breitenreiter.
Rupp-Tor bringt Paderborn zurück ins Spiel
Der Rückstand zur Halbzeit hinterließ beim Außenseiter kaum Wirkung. Nach Wiederanpfiff legte er den Respekt ab. Ein Schuss von Rupp von der Strafraumgrenze vorbei an Weidenfeller zum Anschlusstreffer brachte Paderborn zurück ins Spiel. Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Dem wachsenden Druck des forschen Aufsteigers war die BVB-Deckung nicht gewachsen. Saglik sorgte per Kopf für den verdienten Ausgleich. Bei aller Freude über den Sieg brachte Bakalorz sein Mitgefühl für Pechvogel Reus zum Ausdruck: „Es war keine Absicht. Als ich Marco da liegen sah, war auch ich geschockt. Klopp hatte mich angeschrien. Er hatte recht.“