Werder Bremen: Marco Bode löst Willi Lemke ab
Marco Bode wird noch in diesem Jahr neuer Aufsichtsratschef des SV Werder Bremen.
Der Fußball-Bundesligist bestätigte am Mittwochnachmittag, was Willi Lemke bereits vorher angekündigt hatte. „Ich rücke ins zweite Glied, Marco wird mein Nachfolger. Das wird nicht erst 2015 oder 2016 passieren“, sagte der Chef des Kontrollgremiums der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch.
Erst am Dienstagabend hatte Lemke seinen Rückzug vor Ablauf seiner Amtszeit 2016 angekündigt. Nur wenige Stunden später erklärte sich Bode in verschiedenen Bremer Medien zur schnellen Amtsübernahme bereit. „Ich verspüre eine Verpflichtung, mich stärker als bisher einzubringen“, sagte er.
Der bei den Werder-Fans beliebte Ex-Profi hatte den UN-Sonderbeauftragten Lemke vorab schon telefonisch über seine Bereitschaft informiert. „Ich begrüße das sehr, dass Marco mich heute angerufen hat und freue mich, dass das klappt“, sagte der 69 Jahre alte Ex-Manager. Auch Werders Geschäftsführung um Klaus Filbry, Thomas Eichin und Klaus-Dieter Fischer begrüßte den kommenden Führungswechsel: „Marco ist ein großartiger Werderaner. Dass er nun diesen Schritt geht, freut uns alle sehr.“ Bereits am Dienstagabend hatte Lemke nach übereinstimmenden Medienberichten einen möglichen Rückzug schon vor Ablauf seiner Amtszeit 2016 angekündigt - falls Bode seine Nachfolge antreten sollte. Am Wochenende hatte bereits Ex-Profi Günter Netzer den früheren Nationalspieler über alle Maßen gelobt. „Er ist hochintelligent, hocheloquent, ein charakterlich einwandfreier Junge.
Solche Leute gehören in maßgebliche Funktionen“, lobte Netzer im „Weser-Kurier“ den 45-jährigen gebürtigen Harzer.
Der überraschend schnelle Rückzug von Lemke, der seit 2005 Aufsichtsratsboss ist, dürfte auch potenzielle Geldgeber auf den Plan rufen. Diese sollen Investitionen in den klammen Traditionsclub von einem sofortigen Rücktritt des SPD-Politikers abhängig gemacht haben.
Für Bode wird es in Zukunft vor allem darum gehen, mit Hilfe einer überschaubaren Verschuldung einen Ausweg aus der sportlichen Krise zu finden. „Ich glaube, dass ein Abstieg die größere Katastrophe ist. Es muss das erste Ziel sein, das zu verhindern“, hatte der 45-Jährige bereits vor einigen Tagen gesagt. (dpa)