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Marcel Noebels (vorne) und Leo Pföderl harmonieren seit drei Jahren prächtig.
© imago images/Nordphoto

Sturmduo der Eisbären Berlin: Marcel Noebels und Leo Pföderl machen jeden Mitspieler besser

Seit drei Jahren stürmen beide zusammen und unabhängig von ihrem Mittelspieler reißen sie das ganze Team mit. Auch am Dienstag in Köln soll das wieder so sein.

Nach seinem gelungenen Comeback und dem 2:1 gegen die Kölner Haie zum Auftakt der Viertelfinalserie stand Eisbären-Stürmer Leo Pföderl wie gewohnt barfuß in den Katakomben der Arena am Ostbahnhof. Er analysierte bayerisch zünftig, wie man es von ihm gewohnt ist, ein Spiel, dass noch einmal spannend wurde, weil den Gästen sechs Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer gelungen war, obwohl die Berliner das Spiel zuvor völlig unter Kontrolle hatten: „Wie die Kölner aufgetreten sind, war überhaupt nicht überraschend. Dass die nicht viel Eishockey spielen, ist klar“, sagte er.

Eine rustikale Spielweise, die hin und wieder auch mal die Grenze des Erlaubten überschreitet, ist ein wesentliches Merkmal der Play-offs. „Solange wir cool bleiben, können die mit uns normalerweise nicht mitspielen“, verkündete er wohlgelaunt.

Zumal das Berliner Spiel mit der Rückkehr Pföderls nach zweimonatiger Zwangspause enorm an Qualität gewonnen hat. Insbesondere sein Alter Ego Marcel Noebels profitiert entscheidend von diesem Zusammenwirken. „Ich habe ihn sehr vermisst. Zuletzt hatte ja immer jemand anderes mit uns gespielt“, sagte Noebels. „Die Eingewöhnungsphase dauerte nicht sehr lange, wir haben wieder gut zueinandergefunden.“

Spielerischer Aufschwung seit 2019

Man könnte gar von einem blinden Verständnis sprechen, das die beiden verbindet. Gut zu beobachten beim Führungstreffer zum 1:0, als Pföderl die Scheibe per Rückhand passgenau zu Noebels legte, der den ersten Berliner Play-off-Treffer in diesem Jahr erzielte. Pföderl fasste entsprechend zusammen: „Er hat mit die Scheibe gegeben und ich habe gewusst, dass er wahrscheinlich hinter mir zum Tor geht – das muss er ja fast machen. Das haben wir schon so drin.“ Dass zunächst Matt White als Vorlagengeber verkündet wurde, zeigt, dass selbst die Offiziellen wohl nicht mit so einer Rückkehr Pföderls gerechnet hätten.

Seit drei Jahren spielen Noebels und Pföderl nun zusammen und harmonieren dabei prächtig. Der spielerisch Aufschwung der Eisbären, der 2019 mit dem Amtsantritt von Trainer Serge Aubin begann, zeigt sich insbesondere bei diesem Duo, das den dritten Mann im Bund einzubinden und mitzureißen versteht. „Wir haben genug gute Spieler, die zu uns finden“, sagte Noebels über den Einfluss der beiden Nationalstürmer.

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Als James Sheppard die Eisbären 2020 nach der vorzeitig beendeten Saison verließ, um sich den Kölner Haien anzuschließen, musste man zunächst befürchten, dass damit auch offensive Qualitäten verlorengehen. Insbesondere Noebels hatte zunächst Zweifel, dass mit dem Abschied seines Kumpels Entscheidendes wegbrechen könnte.

Doch es kam anders: In der vergangenen Spielzeit rückte Jungstar Lukas Reichel an die Seite der beiden und fügte sich passgenau in die Mitte der Alphatiere ein – ohne dabei nur eine Nebenrolle zu spielen. Auch dank ihnen konnte sich Reichel mit besten Empfehlungen in Richtung Nordamerika verabschieden.

Epizentrum der Offensive

Und auch in dieser Saison bildet diese Sturmreihe wieder das Epizentrum der wuchtigen Berliner Offensive. In der ersten Saisonphase wirbelte Blaine Byron an der Seite der beiden. Aktuell spielt Zach Boychuk im Zentrum: „Spielerisch ist das schon ein bisschen ein Unterschied. Blaine steht mehr für Hau-ruck-nach-vorne, weil er einfach enormen Speed hat“, erklärte Pföderl. „Das heißt nicht, dass der Zach langsam ist, aber er ist einfach etwas kontrollierter und souveräner.“ So dass sich die Außenstürmer voll entfalten können.

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Im zweiten Spiel der Best-of-five-Serie am Dienstag in Köln (19.30) wird es wie am Sonntag auch darum gehen, der physischen Herangehensweise der Haie etwas entgegenzusetzen. „Sie werden es wieder ausreizen, ich glaube sogar, dass es noch etwas mehr wird, weil sie zu Hause spielen“, prophezeite Pföderl. „Aber das macht es ja auch aus, das ist richtiges Play-off-Eishockey.“

Und gerade hierfür ist Pföderls Rückkehr extrem wichtig. Aubin, der zum Trainer des Jahres gekürt wurde, sagte auf der Pressekonferenz. „Er ist ein physischer Spieler und in den Play-offs geht es physischer zur Sache. Er spielt intelligent und schießt Tore. Wir wissen einfach, was wir an ihm haben.“ Was nicht weniger für seinen Partner Noebels gilt.

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