Tour de France: Marcel Kittel macht Werbung in eigener Sache
Er ist einfach nicht zu schlagen, wenn bei der Tour gesprintet wird. Marcel Kittel siegt auch in Pau - um seine Zukunft muss sich der deutsche Topsprinter bestimmt keine Sorgen machen. Ein Kommentar.
Das größte Lob kommt von der Konkurrenz. „Marcel ist im Moment auf einem anderen Planeten, was Explosivität und Schnelligkeit angeht“, sagte John Degenkolb am Dienstag nach dem Sprintfinale der 10. Etappe. Da hatte Marcel Kittel mal eben drei Radlängen zwischen sich und den Rest der Sprinterelite gelegt. Einen Tag später ließ er in Pau seinen fünften Tageserfolg und insgesamt schon 14. bei der Tour de France folgen und verbesserte damit seinen gerade aufgestellten deutschen Rekord weiter.
Kittel hat die Gunst der Rundfahrt genutzt. Anders als beispielsweise André Greipel ist er auf den Punkt in Topform, dazu profitiert er von der verletzungsbedingten Aufgabe Mark Cavendishs und dem Ausschluss von Peter Sagan. Ob die Marcel Kittel bei den Sprintankünften hätten bezwingen können, ist allerdings zumindest fraglich. Geradezu übermächtig wirkt der Arnstädter wenn es auf die letzten 250 Meter einer Flachetappe geht.
Trotz seiner aktuellen Dominanz ist die Zukunft des Deutschen beim belgischen Team Quick-Step ungewiss. Seine Erfolge bei der Tour haben ihn teuer gemacht, vielleicht sogar zu teuer für eine Weiterbeschäftigung in seiner derzeitigen Mannschaft. Wirkliche Zukunftssorgen muss sich Kittel aber keine machen, er kokettiert eher damit. Der Mann mit den breiten Schultern und dem fröhlichen Grinsen ist sich seines Marktwertes bewusst. „So gut habe ich mich noch nie gefühlt“, sagt Kittel. Bessere Werbung in eigener Sache als bei dieser Tour hätte er sich nicht wünschen können.