Sport: Manchmal ist es besser, gar nichts zu sehen (Kommentar)
Wie gut, dass es die Champions League gibt. Vor allem die 32 Spiele umfassende Zwischenrunde, eine an Verdienstmöglichkeiten und Langeweile kaum zu übertreffende Wettbewerbsform.
Wie gut, dass es die Champions League gibt. Vor allem die 32 Spiele umfassende Zwischenrunde, eine an Verdienstmöglichkeiten und Langeweile kaum zu übertreffende Wettbewerbsform. Viel Geld für wenig Sport. Jetzt wissen wir endlich wieder, wie gut doch der alte Europacup-Modus ist.
Diejenigen, die nicht vom Geldvermehrungs-Wettbewerb profitieren, sind sich längst einig. Am Dienstag abend haben auch die Fernsehzuschauer abgestimmt - mit einem bemerkenswerten Ergebnis. Das Spiel zwischen Borussia Dortmund und den Glasgow Rangers im als Verlierer-Cup titulierten Uefa-Pokal bewog weit über acht Millionen Menschen zum Einschalten ihrer Fernsehgeräte. Das Zwischenrundenspiel zwischen Bayern München und Dynamo Kiew in der Champions League fand bei gut zwei Millionen Menschen weniger Absatz. Auf den Weg ins Münchner Olympiastadion hatten sich am Dienstagabend nur 18 000 gemacht. Und wären bei den Bayern nicht so viele Spieler gesperrt beziehungsweise verletzt, dann wäre die Tribüne im Olympiastadion noch spärlicher besetzt gewesen.
Emotionen sind das eine, Garantieeinnahmen etwas anderes. Reality-Fußball ist immer noch besser als eine vom Fernsehen künstlich inszenierte neue Fußballwelt. Mal abgesehen davon, dass die Wertigkeit der Mannschaften, die in der dritten Runde des Uefa-Cups spielen, in der Summe der offiziellen Uefa-Koeffizienten eine höhere ist als die der Teilnehmer der Zwischenrunde der Champions League. Denn irgendwann mag da kein Mensch mehr zuschauen. Immerhin: Seit wir Hertha gegen Barcelona gesehen haben, wissen wir, dass auch Nebel seine guten Seiten hat.
miro
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