zum Hauptinhalt
Lukas Reichel (oben rechts) schaffte mit Deutschland bei der U-20-WM den Klassenerhalt - und verpasste das Viertelfinale nur knapp.
© dpa

Jung und wichtig: Lukas Reichel gibt sein Comeback für die Eisbären Berlin

Die Eisbären können am Wochenende in Düsseldorf und Köln wieder auf den 17-jährigen Lukas Reichel setzen.

Lukas Reichel versuchte mit dem Finger einen lästigen Schweißtropfen von der Nase zu wischen. Für einen 17-jährigen Eishockeyspieler ist das eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, wenn er gerade in voller Montur vom Training kommt. Denn Reichel trägt als Nachwuchsspieler noch einen Helm mit Gesichtsgitter und da braucht es beinahe schon akrobatische Fähigkeiten, um jede Stelle zwischen Stirn und Kinn tatsächlich auch zu erreichen. Letztlich war Reichel mit seiner Aktion dann auch nicht wirklich erfolgreich, der Schweiß blieb Sieger und ebnete sich seinen Weg.

Ausnahmen bestätigen die Regel, denn der Stürmer der Eisbären hat auf dem Eis in dieser Saison meist eine Lösung gefunden. Acht Treffer hat er in seiner ersten Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Berliner erzielt, bevor er für die deutsche U-20-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Tschechien auflief. Trotz einer rund vierwöchigen Spielpause liegt Reichel damit immer noch auf Platz sechs der teaminternen Torschützenliste. Für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) traf er bei der WM dreimal und half damit, den Klassenerhalt zu sichern.

Reichel schaffte mit der deutschen U20 bei der WM den Klassenerhalt

„Ich bin mit meiner Leistung dort schon zufrieden, ich hatte natürlich auch gute Mitspieler“, sagte Reichel. Jetzt geht es für ihn zurück in den Alltag, am Freitag spielt er mit den Eisbären bei der Düsseldorfer EG (19.30 Uhr, live bei Magentasport), Sonntagnachmittag (14 Uhr) folgt dann der Auftritt bei den Kölner Haien. Klar ist, dass der Youngster genau da weitermachen soll, wo er vor der WM-Pause aufgehört hat. „Er wird wieder in einer Reihe mit Maxim Lapierre und Austin Ortega spielen. Sie haben zusammen eine gute Chemie entwickelt“, sagte der Berliner Trainer Serge Aubin, der Reichel auch im Powerplay weiter einsetzen will: „Lukas hat bewiesen, dass er das kann. Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten, und wir wollen seine Stärken nutzen.“

Neben Reichel kehren am Wochenende auch John Ramage und Landon Ferraro ins Team zurück. Da sich allerdings Fabian Dietz am Knie verletzt hat, reicht es weiterhin nicht für vier volle Sturmreihen bei den Eisbären. Trotz ihrer personellen Probleme stehen die Berliner als Vierter aber gut da und ganz so dicht wie noch rund um den Jahreswechsel ist der Spielplan in den kommenden Wochen nicht mehr.

Lukas Reichel ist zumindest mal schon guter Dinge. Er sieht keine Probleme auf sich zukommen, weil er zuletzt nicht mit dem Team arbeiten konnte. „Ich weiß, welches System wir spielen, ich kenne meine Mitspieler. Sie haben mich gut wieder aufgenommen, das wird gar nicht schwer für mich“, sagte Reichel.

Neben Reichel kehren am Wochenende auch Landon Ferraro und John Ramage zurück

Anders als das Supertalent der Berliner hat es Eric Mik bisher noch nicht in die Profimannschaft geschafft. Dabei ist der 19-jährige Verteidiger ebenfalls U-20-Nationalspieler und lief in Tschechien an der Seite von Deutschlands bestem jungen Abwehrspieler Moritz Seider für das deutsche Team auf. Für Mik geht es zunächst einmal in Weißwasser beim Kooperationspartner in der DEL 2 weiter, Einsätze bei den Eisbären sind vorerst nicht in Sicht. Lukas Reichel ist da schon weiter, er durfte sich zeigen und hat seine Chance genutzt. Und er glaubt, dass auch andere Talente in der DEL durchaus mithalten könnten: „Man muss halt seine Rolle finden und es kommt natürlich immer auch auf den Trainer an“, sagte Reichel.

In dieser Hinsicht muss er sich mit seinen gerade einmal 17 Jahren keine Sorgen machen. Den Kampf um den Platz im Team hat er vorerst gewonnen – und das mit den Schweißtropfen wird sich irgendwann von selbst erledigen.

Zur Startseite