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Luka Doncic (r.) will mit Real den Titel.
© Juanjo Martin/p-a/dpa

Final Four in der Euroleague: Luka Doncic: Wunderkind auf großer Bühne

Luka Doncic gilt mit seinen 18 Jahren als das größte europäische Basketball-Talent. Am Wochenende will der Slowene mit Real Madrid die Euroleague gewinnen.

Luka Doncic bleibt zurzeit wirklich kein Vergleich erspart. Der 18-Jährige von Real Madrid gilt aktuell als größtes Basketball-Talent Europas, von seinem Potenzial her wird er jetzt schon als bester europäischer Basketballer aller Zeiten gehandelt. Seine Vielseitigkeit wird mit LeBron James verglichen, dem Dominator der US-Profiliga NBA. Und als Doncic am vergangenen Wochenende im Ligaspiel gegen Badalona zum Korb zog, sich zum Dunking mit der rechten Hand hochschraubte, dann doch unter dem Korb hindurchtauchte und mit links traf, war überall im Internet die Rede davon, bei dieser Bewegung habe er „wie Michael Jordan“ gewirkt.

Viel Ehre für einen slowenischen Teenager, der noch von seiner Mutter zum Training gefahren wird, weil er keinen Führerschein besitzt. An diesem Wochenende betritt Doncic seine bislang größte Bühne, das Final-Four-Turnier der Euroleague in Istanbul. Dort trifft Real Madrid am heutigen Freitag auf Fenerbahce Istanbul, zuvor kämpfen Titelverteidiger ZSKA Moskau und Olympiakos Piräus um den Einzug ins Endspiel. Einen echten Favoriten gibt es nicht, auch wenn Real mit 23 Siegen und sieben Niederlagen die beste reguläre Saison aller 16 Euroleague-Teams gespielt hat. Trotz seiner Jugend ist Doncic schon ein entscheidender Spieler in Reals teurer und mit Nationalspielern und Stars gespickter Mannschaft, an vier Spieltagen der Euroleague wurde er zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt. In Istanbul erwartet ihn das bislang größte Spiel seiner Karriere – und dank der Fenerbahce-Fans wohl auch die hitzigste Atmosphäre.

Doncic ist große Aufmerksamkeit gewohnt, seit ihn Real 2012 im Alter von gerade einmal 13 Jahren verpflichtete. In der spanischen Liga debütierte er als jüngster Basketballer der Real-Geschichte mit 16, in dieser Saison zauberte er sich mit 17 durch die Euroleague. Für sein Alter verfügt Doncic über eine nahezu hellseherische Übersicht, er kann hervorragend passen, sicher aus der Distanz werfen und auch anständig verteidigen. Dank dieser Fähigkeiten, seiner Körpergröße von 2,01 Metern und einer jetzt schon robusten Physis kann Doncic auf vielen Positionen eingesetzt werden, er macht Punkte, sammelt Rebounds und gibt Assists.

Am beeindruckendsten aber ist Doncics Spielverständnis, das gerade in der von Taktik geprägten Euroleague heraussticht. Reals Trainer Pablo Laso sagte kürzlich, bisweilen wolle er Doncic im Training auf einen Fehler hinweisen. Meistens wisse der Teenager aber längst selbst Bescheid, was er falsch gemacht habe. „Das ist etwas, das man nicht lernen kann“, sagte Laso. „Entweder man hat es, oder man hat es nicht.“ In Spanien trägt Doncic mittlerweile den Beinamen „el Niño Maravilla“, das Wunderkind.

Natürlich ist man auch in den USA auf Luka Doncic aufmerksam geworden, in Istanbul werden viele Abgesandte von NBA-Teams erwartet. Im Sommer 2018 könnte der Slowene dann im Draft gezogen werden und in die NBA wechseln. Warum nicht schon jetzt? Ganz einfach: Zurzeit ist er für die Altersgrenze von 19 Jahren noch zu jung.

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