BR Volleys treffen auf den VCO: Linus Weber: Ein großes Volleyball-Versprechen
Linus Weber ist eines der größten Talente im deutschen Volleyball. Heute trifft er auf die BR Volleys, die den jungen Mann schon auf dem Schirm haben.
Seine Eltern waren ausgezeichnete Schwimmer und er, nun ja, er war auch ein ausgezeichneter Schwimmer. Das Angebot vom Stützpunkt Erfurt lag schon auf dem Tisch. Gut möglich, dass aus Linus Weber ein großer deutscher Schwimmer geworden wäre. Er war für sein Alter sehr groß, hatte perfekte Hebel, er war stark und schnell. Aber Weber entschied sich dagegen. Und nun ist es eben gut möglich, dass aus Linus Weber ein großer deutscher Volleyballspieler wird.
Weber ist 19 Jahre alt und einer der talentiertesten deutschen Spieler. Wenn er mit seinen 2,01 Metern hochsteigt und den Ball mit voller Wucht über das Netz schmettert, ist das ein kleines sportliches Naturereignis. Das werden heute wohl auch die BR Volleys vorgeführt bekommen. Der aktuelle Deutsche Meister tritt um 18 Uhr beim VCO Berlin im Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen an.
„Linus ist ein besonderer Spieler“, sagt Jörg Papenheim, „aber wir haben einige herausragende Jungs.“ Papenheim ist Stützpunktleiter beim VCO, der Nachwuchsakademie des Deutschen Volleyball-Verbands, und ihm ist anzumerken, dass er einen einzelnen Spieler nicht zu sehr in den Himmel loben will.
Papenheim ist im fünften Jahr beim VCO und weiß, dass Talent allein nicht reicht. Nur die Fleißigsten schaffen es nach oben. Papenheim nennt die ehemaligen Nationalspieler Robert Kromm und Jochen Schöps, die ebenfalls die VCO-Akademie absolviert haben.
"Er ist für sein Alter sehr weit in der Kraftausbildung"
Weber jedenfalls beteuert, sich auf seinem Talent nicht ausruhen zu wollen. „Ich liebe den Sport, ich will es im Profibereich schaffen“, sagt er und fügt an, dass er an seinem Spiel hart arbeiten wolle. „Vor allem an der Annahme.“ Solche Worte hört Stützpunktleiter Papenheim gerne. Sein primäres Ziel ist es, VCO-Spieler bei Profiklubs aus dem In- oder Ausland unterzubringen. Und wenn bei Linus Weber nicht allzu viel falsch läuft, sollte für den VCO bald eine Ausbildungsentschädigung von rund 5000 Euro herausspringen.
Volleys-Manager Kaweh Niroomand hat schon eine hohe Meinung von dem Diagonalangreifer. „Er ist für sein Alter sehr weit in der Kraftausbildung“, sagt er. Niroomand kennt den Spieler gut. Schließlich besitzt Weber ein Doppelspielrecht, neben dem VCO ist er auch für die Volleys spielberechtigt. Der Sonderstatus soll junge Talente langsam an den professionellen Volleyball heranführen. Gut möglich, dass das bei Weber ganz schnell geht. Er wird schon heute gegen die Volleys ein paar Hinweise geben wollen, wo seine Karriere ihn hinführen könnte.