Europa League: Leverkusen siegt gegen Rapid Wien mit 4:0
Bayer Leverkusen brauchte ein bisschen Anlaufzeit, siegte letztlich aber auch in der Höhe verdient mit 4:0 bei Rapid Wien. Die Chancen auf das Achtelfinale in der Europa League sind gut, das Selbstvertrauen vor dem nächsten schweren Spiel ist gestärkt.
Bayer Leverkusen hat nach dem erst zweiten deutschen Europapokalerfolg bei Rapid Wien das Weiterkommen in der Europa League fest im Visier. Mit dem 4:0 (1:0) am Donnerstag gelang dem Werksclub zudem eine erfolgreiche Generalprobe für das schwere Bundesligaspiel am Sonntag bei Spitzenreiter Bayern München. Der Fußball-Rekordmeister hatte vor sieben Jahren als bisher einziger deutscher Club einen Sieg bei den diesmal schwachen Wienern gefeiert.
Dank der Tore von Philipp Wollscheid (37.), Gonzalo Castro (56./90.+2) und Karim Bellarabi (58.) führt Leverkusen mit nunmehr sieben Zählern punktgleich mit Metalist Charkow die Gruppe K an. Rapid liegt nach drei Partien weiter ohne Punkt auf dem letzten Platz, Rosenborg Trondheim ist mit drei Punkten Dritter.
Bayer-Trainer Sascha Lewandowski stufte die Chancen auf die K.o.-Runde dennoch zurückhaltend ein: „Nach drei Spielen würde ich noch nicht so die großen Mutmaßungen abgeben“, sagte er und bescheinigte seiner Mannschaft: „Wir haben es uns einfach gemacht, zumindest ab der 20. Minute. Wir waren bis zur 20. Minute nicht gut drin im Spiel, von der 20. bis zur 60. Minute haben wir es gut gemacht. Diese 40 richtig guten Minuten haben gereicht, um das Spiel in unsere Richtung zu drehen.“ Lewandowski und Kollege Sami Hyypiä hatten drei Veränderungen nach dem 2:2 gegen Mainz vorgenommen. Nach nur neun Minuten musste jedoch der eigentlich zur Schonung auf die Ersatzbank beorderte Lars Bender auf das Feld. Der Nationalspieler ersetzte Linksverteidiger Michal Kadlec. Der Tscheche hatte sich bei einem Zweikampf am Knie verletzt und bangt um seinen Einsatz gegen die Bayern.
Die Stimmung im mit 43 200 Zuschauern sehr gut gefüllten Ernst-Happel-Stadion war eine knappe halbe Stunde lang viel besser als die Vorstellung der Teams auf dem Rasen. Sechs Wochen nach dem glücklichen 2:1-Erfolg der DFB-Auswahl war nichts von deutsch-österreichischer Rivalität zu sehen.
Erst allmählich setzte sich Bayers größere Klasse gegen die bemühte, aber harmlose Rapid-Mannschaft durch. Die erste große Chance für den Bundesliga-Fünften hatte Stefan Kießling, der Torjäger drückte eine Eingabe von Bellarabi neben den Pfosten (28.). Ein Fernschuss von Bender flog über die Latte (32.), André Schürrle scheiterte nach Zuspiel von Bender am herausgestürzten Torwart Lukas Königshofer (35.). Gegen Wollscheids wuchtigen Kopfball nach Ecke von Castro war der Schlussmann machtlos. Für den Innenverteidiger war es das dritte Pflichtspieltor in dieser Saison.
Castro legte elf Minuten nach Wiederanpfiff nach und vollendete nach Doppelpass mit Bender. Bellarabi machte gegen Österreichs Rekordmeister nur zwei Minuten später alles klar und schoss Königshofer den Ball nach Vorarbeit von Schürrle aus spitzem Winkel wuchtig durch die Beine. Weitere Tore waren möglich, bevor Castro in der Nachspielzeit zum zweiten Mal traf. Der von Borussia Dortmund nach Wien gekommene Terrence Boyd hatte die Chance zum Ehrentreffer, schob den Ball aber am langen Eck vorbei (76.). (dpa)
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