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Gut in Form. Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann ist gern am Ball.
© dpa

Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga: Leipzig will auch bei Borussia Dortmund bestehen

Der neue Tabellenführer aus Leipzig tritt zum Spitzenspiel in Dortmund. Trainer Nagelsmann gibt sich vor dem Anpfiff gelassen.

Was haben der FC Augsburg und der 1. FC Union gemeinsam? Zwei Mannschaften gibt es aktuell in der Fußball-Bundesliga, die noch nie Tabellenführer waren und das sind die Schwaben und die Berliner. So gesehen darf also fast jeder mal das Tableau anführen – was aber nur die halbe Wahrheit ist. Denn zu diesem Zeitpunkt der Saison, nach 15 Spieltagen, führt ein Klub Marke SC Paderborn eher nicht die Tabelle an. Der Titel wird zwar kurz vor der Winterpause nicht vergeben, aber wer dann oben steht, der hat etwas mit dem Meisterschaftskampf zu tun. Das trifft womöglich auf den aktuellen Tabellenführer Rasenballsport Leipzig zu.

Mit zwei Punkten Abstand stehen die Sachsen nun vorn, nachdem sich Mönchengladbach mit dem 1:2 in Wolfsburg erst einmal von oben verabschiedet hat. Hinter den Borussen rangiert die Borussia aus Dortmund, die somit die Leipziger am Dienstagabend zu einem echten Spitzenspiel empfängt (20.30 Uhr, live auf Sky) – auch, weil der FC Bayern zur Zeit nicht Spitze ist und sechs Punkte hinter Leipzig liegt. Allerdings könnten ein Dortmunder Sieg oder gar ein Unentschieden die Situation zugunsten der Münchner aufweichen. Und Die Leipziger geben sich mal wieder so, als wäre selbst das alles nicht so schlimm. Trainer Julian Nagelsmann sagt: „Das Spiel ist nicht zwangsläufig richtungsweisend. Wenn wir nicht gewinnen, ist unsere Saison nicht kaputt.“

"Leipzig hat viel Power", sagt BVB-Trainer Favre

Natürlich nicht, aber irgendwann wollen die Leipziger, erst in ihrer vierten Bundesligaspielzeit, auch mal am Saisonende ganz oben stehen. In dieser Saison stellen sie mit 42 Treffern bisher die offensiv gefährlichste Mannschaft. Bei Borussia Dortmund hat Trainer Lucien Favre daher gesagt: „Leipzig hat viel Power und macht viele Läufe in die Tiefe.“ Da müsse seine Mannschaft aufpassen.

Beide Klubs eint derzeit die Zuneigung zu einem jungen Spieler. Erling Haaland ist aktuell eines der begehrtesten Talente auf dem Transfermarkt. Der 19 Jahre alte Norweger hat schon mit beiden Klubs verhandelt. Da er noch in Salzburg spielt, bei einem Klub, der über seinen Mäzen durchaus enge Beziehungen zu Leipzig unterhält, wurde allgemein davon ausgegangen, dass es Haaland nach Sachsen zieht. Nun war der Angreifer vergangene Woche aber auch schon zu Gesprächen in Dortmund. Der BVB sagt dazu nichts.

In Leipzig sind sie auskunftsfreudiger. Nagelsmann berichtete vergangene Woche über ein harmonisches Treffen mit dem Jungstar: „Ich habe mich bemüht, ihm in gutem Englisch zu sagen, was meine Idee vom Fußball ist. Ich glaube, dass es ein gutes Gespräch war.“

Seitdem Nagelsmann in Leipzig ist, gibt es flotte Sprüche

Klingt unbekümmert für einen Klub, der aufgrund seiner schmalen und vor allem durch einen österreichischen Brausehersteller befeuerte Historie nicht überall gleich beliebt ist. Seitdem der junge Nagelsmann da ist, herrscht in Leipzig an flotten Sprüchen kein Mangel. Aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie Großes im Sinn haben, auch für den Dienstag. Emil Forsberg, beim 3:0 in Düsseldorf noch Zuschauer, wird in Dortmund wieder spielen. „Ich habe Emil zuletzt nicht spielen lassen, um ihn in diesem bedeutenden Spiel und bei 100 Prozent zu haben“, sagt Nagelsmann. Denn schließlich wollen die Sachsen oben bleiben.

Die Leipziger sind nach Hansa Rostock erst der zweite Bundesligatabellenführer aus dem früheren politischen Osten. 31 Tabellenerste aus dem Westen (inklusive Hertha BSC) gab es dagegen schon. Nach dem 16. Spieltag kann diese Riege auch im Fall einer Leipziger Niederlage nicht größer werden, der 1. FC Union und der FC Augsburg sind dafür zu weit weg von der Spitze. (mit dpa)

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