27. Spieltag der Fußball-Bundesliga: Lebenszeichen aus Nürnberg, Düsseldorf schlägt Gladbach
Die Franken gewinnen zum ersten Mal nach 20 Spielen. Borussia Mönchengladbach spielt in Düsseldorf desolat und Werder Bremen lässt Mainz keine Chance.
Düsseldorf überrollt Mönchengladbach in der Anfangsviertelstunde, Bremen hat dank Max Kruse den Europapokal im Blick und in Nürnberg feiern sie den ersten Dreier nach zuvor 20 sieglosen Spielen fast schon wie eine Meisterschaft.
Düsseldorf – Mönchengladbach 3:1
Auswärts galt zuletzt als das neue Zuhause der Gladbacher. Während im eigenen Stadion 2019 fast nichts mehr klappen wollte, war die Borussia in diesem Jahr in der Fremde bis zum Samstag ungeschlagen geblieben und hatte dabei in vier Spielen nur ein Gegentor kassiert. In Düsseldorf dauerte es nur eine gute Viertelstunde, da wurde aus der schönen Statistik eine schnell verblassende Erinnerung. Zweimal Rouwen Hennings und dazwischen Kevin Stöger hatten für die Fortuna drei blitzsaubere Treffer erzielt – alle vorbereitet über die linke Seite durch Benito Raman. Die Gladbacher hatten dabei fleißig mitgewirkt mit leichtfertigen Ballverlusten im Aufbau und schwachem Zweikampfverhalten. Anschließend versuchten die Gäste, den 0:3-Rückstand zu korrigieren, ihren Offensivbemühungen fehlte es anders als denen der Düsseldorfer allerdings an Geradlinigkeit. Daran änderte sich auch nach der Pause wenig, nur dass nun auch die Fortuna vor dem gegnerischen Kasten nicht mehr viel zu bieten hatte. Es entwickelte sich eine wenig ansehnliche Begegnung, der es an so ziemlich allem fehlte. Bis Denis Zakaria doch noch ein Treffer für die Borussia gelang. Sieben Minuten vor dem Ende keimte da noch einmal so etwas wie Hoffnung auf bei den rund 10.000 mitgereisten Gladbach-Fans. Doch mehr als ein Ehrentor war dieses 1:3 nicht mehr.
Werder Bremen – FSV Mainz 05 3:1
Was Max Kruse derzeit auch probiert, es funktioniert. Am Samstagnachmittag bewies der Bremer Kapitän einmal mehr seine derzeitige Ausnahmeverfassung. Keine drei Minuten waren gespielt, da packte Kruse einen mustergültigen Pass in den Lauf von Milot Rashica aus, der sich anschließend mit dem 1:0 bedankte. Zehn Minuten vor der Pause traf Kruse dann selbst mit einem fulminanten Linksschuss und stellte dabei seine herausragende Technik eindrucksvoll unter Beweis. Zwischen diesen beiden Treffern durften allerdings auch die Mainzer ein bisschen mitmachen. Dabei haderten sie einmal mit dem Schiedsrichtergespann, das einen grenzwertigen Zweikampf zwischen Niklas Moisander und Robin Quaison im Bremer Strafraum auch nach Ansicht der Videobilder als regelkonform bewertete. Quaison revanchierte sich auf seine Weise und brachte Mainz kurz nach Wiederbeginn auf 1:2 heran. Gute zehn Minuten später war aber wieder Kruse zur Stelle, perfekt von Rashica bedient. Der Abschluss ins leere Tor war diesmal nur Formsache und brachte die Entscheidung. Mainz fand danach keine Mittel mehr, um dem Remis noch ein zweites Mal nahe zu kommen. Max Kruse und Werder feierten hingegen, als Sechster stehen die Bremer nun auf einem Europapokalplatz.
1. FC Nürnberg – FC Augsburg 3:0
Mikael Ishak hatte sich das genau überlegt. Nach einem Freistoß seiner Nürnberger von der rechten Seite schlich sich der Angreifer am linken Pfosten im Rücken von Gegenspieler André Hahn vor das Tor, genau dorthin war auch der Ball unterwegs. Fast im Vorbeigehen schoss Ishak Sekundenbruchteile später zum 1:0 ein, Nürnberg führte erstmals wieder seit Ende Oktober in einem Bundesliga-Heimspiel und hatte den Rückstand auf den Tabellensechzehnten Stuttgart zu diesem Zeitpunkt auf vier Punkte verkürzt. Es folgten durchaus aufregende Minuten mit Abseitstoren auf beiden Seiten, ehe Matheus Pereira das Spiel per Konter zugunsten der Nürnberger entschied und damit den ersten Sieg für den Club nach zuvor 20 Spielen ohne Dreier sicherte. Eduard Löwen erhöhte die fränkische Glückseligkeit mit dem 3:0 in der Nachspielzeit sogar noch weiter. Augsburg verpasste es hingegen, zwischen sich und die Abstiegszone ein paar Punkte mehr zu legen. (Tsp)