zum Hauptinhalt
Biathletin Laura Dahlmeier siegt mit sicherem Vorsprung beim Verfolgungsrennen in Hochfilzen.
© AFP

Biathlon: Laura Dahlmeier überrascht sich mit ihrem Sieg

Laura Dahlmeier gewinnt in ihrem erst zweiten Saisonrennen die Verfolgung in Hochfilzen. Simon Schempp wird bei den Männern Zweiter.

Mit einer kleinen Verbeugung lief Laura Dahlmeier über die Ziellinie. Ihr Vorsprung war groß genug, da konnte sie sich diese Geste absolut leisten. Und ihren Sieg im Verfolgungsrennen am Samstag feierte sie dann sofort mit einer Teamkollegin. Einen Tag nach dem Dreifach-Erfolg im Sprint gab es beim Weltcup in Hochfilzen einen Doppelsieg. Zweite wurde Maren Hammerschmidt, aber vor allem Dahlmeier war überglücklich. „Es ist ein Traum, ein perfekter Tag für mich“, sagte die 22-Jährige und wunderte sich über sich selbst. „Vor ein paar Wochen hätte ich das nicht geglaubt.“

Nach ihrem dritten Weltcup-Sieg spielte sie auf die verkorkste Vorbereitung wegen ihrer gesundheitlichen Probleme an. „Ich wusste, die Ausgangsposition ist gut, aber dass es so aufgegangen ist, ist schon erstaunlich.“ Die Sprint-Sechste musste bei vier Schießen nur einmal in die Strafrunde.

Zur starken Bilanz der deutschen Biathleten trug am Samstag auch wieder Simon Schempp bei. Nach seinem Sprint-Erfolg kam er im Verfolgungsrennen auf das Podium. Der Schwabe wurde nur knapp von Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade geschlagen. „Mit Platz zwei bin ich zufrieden“, sagte Schempp. Erstmals stand bei den Weltcup-Rennen in Tirol kein deutscher Biathlet ganz oben auf dem Podium.

Schempp gab von Beginn an den Ton an. Als der kurz nach ihm losgelaufene Fourcade nach dem zweiten Schießen zweimal in die Strafrunde musste, schien der Weg frei. Doch der Franzose machte Dampf, leiste sich keine Fehler mehr und lag am Ende sieben Sekunden vor seinem deutschen Rivalen, der beim dritten Schießen eine Scheibe stehen ließ. Freuen durfte sich auch der neue russische Nationaltrainer Ricco Groß über Rang drei von Anton Schipulin.

In den Staffelrennen am Sonntag gelten nun vor allem die deutschen Frauen als die Favoritinnen. Denn neben Dahlmeier überzeugte auch Hammerschmidt. Die Winterbergerin war schon am Vortag als Zweite hinter Franziska Hildebrand ins Rampenlicht gestürmt. „Ich hätte nicht gedacht, dass es wieder so gut läuft“, sagte die 26-Jährige. „Es ist wichtig, dass ich gemerkt habe, dass ich es wieder schaffen kann.“

Hildebrand vergab ihren möglichen Doppelerfolg und das Gelbe Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin beim letzten Schießen. Da leistete sich die 28-Jährige ihren zweiten Fehlschuss. Sie wurde deshalb am Ende Vierte hinter Gabriela Soukalova. Die Tschechin verteidigte damit auch ihre Spitzenposition im Gesamt-Weltcup.

Miriam Gössner, am Vortag noch Dritte, beendete ihre gute Rückkehr nach langer gesundheitliche Leidenszeit nach vier Strafrunden mit Platz 15. „Die vier Fehler sind grundsätzlich egal. Wenn ich weiß, wo ich herkomme, muss ich zufrieden sein“, sagte die Garmischerin. Wie gut die Form der deutschen Biathletinnen ist, zeigte Franziska Preuß als Elfte. Vanessa Hinz beendete das Verfolgungsrennen auf Platz 29.

Für das Staffelrennen am Sonntag hat Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig nun die Qual der Wahl. Sein Kollege Mark Kirchner muss unter Andreas Birnbacher (Neunter), Benedikt Doll (19.), Verfolgungsweltmeister Erik Lesser (25.), Talent Matthias Bischl (49.) und Daniel Böhm (55.) auswählen. (dpa)

Zur Startseite