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Karl-Heinz Rummenigge möchte eine Setzliste ab der K.o.-Runde.
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Champions League: Lasst das Los entscheiden!

Um 12 Uhr wird heute das Viertelfinale der Champions League ausgelost. Karl-Heinz Rummenigge fordert künftig eine Setzliste. Das würde den Wettbewerb nur noch vorhersehbarer machen, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sebastian Stier

Eine Setzliste fordert Karl-Heinz Rummenigge, damit fortan in der Champions League Spiele wie das seines FC Bayern gegen Juventus Turin nicht schon im Achtelfinale stattfinden. Für Rummenigge mag das Sinn ergeben, für den Wettbewerb, für die Zuschauer dagegen nicht. Dem Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern sei zugeraunt: Ist die Champions League nicht schon eine einzige Setzliste? Vor der Gruppenauslosung werden die Mannschaften nach einem Koeffizienten eingeteilt, im Achtelfinale können Gruppensieger nur auf Gruppenzweite treffen. Kein Vergleich zum antiken Modus aus alten Europapokal-Zeiten, als alle Teilnehmer in einen Topf kamen und dann das Los Real Madrid und den AC Mailand schon in der zweiten Runde zusammenführen konnte. Heute ist der Wettbewerb viel vorhersehbarer, die Gruppenphase garantiert allen Teilnehmern sechs Spiele und am Ende ziehen meistens die gleichen Mannschaften in die K.-o.–Phase ein. Dass ab dem Viertelfinale jeder auf jeden treffen kann, gehört zu den letzten Reizen eines ansonsten gläsern gewordenen Wettbewerbs.

Schuld daran trägt auch der europäische Verband Uefa, der in Sachen Modus und Format den Großklubs stets entgegenkam, aus Angst, diese könnten sich selbstständig machen und einen eigenen Wettbewerb ausspielen. Das tun sie nun seit Jahren unter dem Dach der Champions League. Vor diesem Hintergrund wirkt Rummenigges Vorschlag noch maßloser. Wie gewohnt zielen seine Gedanken darauf ab, die Mächtigen noch mächtiger zu machen. Als wäre das sportliche Gefälle nicht längst schon gigantisch.

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